Der Heesters ist ein toller Künstler mit viel Ausstralung auch heute noch. Man merkt immer noch seine Präsenz und man liest oft, der Sex und alkohol. Der Genuss also hätte ihn so alt werden lassen. Das ist mir eine zu einfache Formel
Bester Bruno, wie freut mich deine Wiederkehr in diese Einrichtung! In der Tat, mir fehlen die Worte.
Was diesen Heesters anbetrifft: Seine Langlebigkeit gründet sich wohl auf genetische Ursachen, möglicherweise aber auch zum Teile auf den maßvollen Umgange mit den Genüssen, welche das Leben zu bieten hat. Mit Maß und Ziel genossen, ist vieles zuträglich, den Exzess freilich gilt´s tunlichst zu vermeiden.
Auch vernahm ich, dass der Methusalem seit je auf die gesundheitsförderlichen Wirkungen des Knoblauchs, im Volksmund gerne Knofel geheußen, vertraut.
Bei Interesse bitte genau sich hierher zu verfügen.
Bei allem Respekt sollte nicht die durchaus fragwürdige Rolle vergessen werden, die Heesters während der braunen Schreckensherrschaft eingenommen hat - in weiten Teilen der Niederlanden ist er darob noch heute persona non grata.
Zitat Bei allem Respekt sollte nicht die durchaus fragwürdige Rolle vergessen werden, die Heesters während der braunen Schreckensherrschaft eingenommen hat - in weiten Teilen der Niederlanden ist er darob noch heute persona non grata.
So weit mir bekannt, gibt es keine wirklichen Beweise auf eine fragwürdige Rolle im Dritten Reich. Damit ist er in diesem Punkt als unschuldig anzusehen. Punkt.
Thorsten Bode
Züchtige mich, Herr, - doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibst.
Ich finde seine Rolle während dieser Zeit sogar hochgradig fragwürdig, zumindestens vom moralischen Standpunkt aus.
Soweit ich unterrichtet bin, war Heesters eines der Zugpferde der braunen Propaganda-Unterhaltungsfilm-Industrie und öfters persönlich auf Empfaengen diverser Bonzen zugegen.
Und dies während sein Geburts- bzw. Heimatland von eben jener braunen Pest, welche ihn für ihre Zwecke einspannte und ihm huldigte, besetzt und vergewaltigt wurde. Somit enthält dieser Abschnitt seines Lebens zumindest einige fragwürdige moralische Flecken. Übrigens: Sogar in Dachau soll er aufgetreten sein, was aber heute nicht mehr eindeutig bestimmbar ist.
Zumindest war er - wenn vielleicht nicht gerade ein Kollaborateur - ein Opportunist. Genau wie auch Heinz Rühmann und andere. Bei Heesters fällt freilich besonders ins Gewicht, dass er in Deutschland unbekümmert Karriere machte, während seine Heimat von Deutschland in den Staub getreten wurde. Ob solch Gebahren Zeichen von Charakterstärke ist, stelle ich Ihnen, wertes Publicum, anheim zu beurteilen.
Holger your out of line! Zuerst das labern über sein alter und jetzt kommen die immer selben nazivorwürfe. Holger du wirst immer stärker zu durhschauen. Mein Uropa war sogar in der Waffen-SS na und? Er war der beste Opa der Welt sagt mein Vater und der muss es ja wissen. Ein Mann der misst sich daran wie er in der Familie ist und seine söhne und töchter großzieht und seine frau behandelt und seine eltern pflegt wenn sie mal alt sind und nicht ob er vor 80 jahren mal im nazideutschland gesungen hat. dummes zeug!!! Ulrich Groh hat da recht Holger bei allen was recht ist und Thorsten versteh ich.
Bruno, mein Bester - diese Sichtweise ist zu undifferenziert. Das unheimliche ist ja, dass viele der größten Kriegsverbrecher, Lagerkommandanten und -wärter des Abends treusorgende Familienväter waren. Umgekehrt gibt es viele, die von ihrer Umgebung als "nette Menschen" beschrieben werden, bis sich herausstellt, dass sie ihre Familien misshandeln... Da kann man unmöglich das eine mit dem anderen aufwiegen.
Ich sehe Heesters nicht als Nazi, sondern, wie erwähnt, schlimmstenfalls als einen Oppportunisten, der im Interesse seiner Karriere handelte und die Realitäten bewusst beiseite drängte. - Wie so viele andere auch.
Und wenn er noch so alt wird - dies ist ein Makel, der ihm anhaftet und das darf im Zusammenhange mit Heesters auch erwähnt werden, muss es meiner Ansicht nach sogar.
Jeder, der Karriere machen will oder die bereits gemachte stabil halten möchte, muss sich den Gegebenheiten seiner Epoche in gewissem Maße beugen. Zarah Leander war lange Jahre nach dem 3.Reich "Persona non grata" in Schweden, obwohl sie in Deutschland während der dunkelsten Jahre nichts anderes tat, als herrliche Lieder mit zum Teil "Durchhaltetexten" aufzunehmen, die vielen Menschen viel gaben, jedoch von den Nazis vor die Propagandamaschinerie gespannt wurden. Treffen mit Goebbels, dem "Bock von Babelsberg", waren obligatorisch und wurden, vom Beispiel Dietrich einmal abgesehen, von - soweit mir bekannt - allen Künstlern notgedrungen absolviert. Aktuelles Beispiel: Die Mathieu, wahrlich unpolitisch und einzig dem Gesang verschrieben, erfährt übelste Presse vor allem in ihrem Heimatland, weil ihr erklärter Fan Putin vor 2 Jahren in Moskau eines ihrer Konzerte gemeinsam mit Staatsgast Gaddafi besuchte, der beide wiederum anschließend in sein Beduinenzelt einlud. Hätte die Künstlerin dies verweigern, auf der Bühne den 10.000 Besuchern mitteilen können, für Diktatoren nicht zu singen, geschweige denn ihnen in dubiose Zelte zu folgen, was auch in der "tagesschau" zu sehen war? Wie kann sie ihr Tun von "Moral" abhängig machen? Dann dürfte ihre Vortragskunst auch keineswegs Ehebrechern, Dieben, Pädophilen, Neonazis, Verleumdern etc. zugänglich sein. Gewiss wäre der jeweilige Saal, das jeweilige Stadion so übersichtlich wie ein Teller, auf dem sich lediglich ein Salatblatt befindet... Ähnlich, wie ich finde, verhält es sich mit Heesters, einem - wenn man so will - Opfer seiner Zeit. Stets hat er beteuert, mit den Nazis nichts am Hut zu haben. Wer kann urteilen, auf welche Fakten kann er sich berufen? So lange keine Beweise auf dem Tisch liegen (und diese existieren nicht), gilt grundsätzlich die Unschuldsvermutung. Ich bin wahrlich kein Opportunist. Jeder meiner engsten Freude kann dies bestätigen und ich denke darüber hinaus, dass sich dies auch gleich eines roten Fadens durch all meine Beiträge zieht. Dennoch verfalle ich im Gegensatz zu der festen Überzeugung meiner Jugendtage inzwischen nicht mehr Illusion, dass ich in der Heester´schen Zeit im Besitz der Courage zur offenen Opposition gewesen wäre, die, wenn nicht das Todesurteil, mindestens das berufliche Aus zur Folge gehabt hätte.
Am grünen Tisch, in entschieden anderen Zeiten, ist leicht zu (ver)urteilen. Dies maße ich mir aber, da zu einfach und den Dingen und Zeiten nicht gerecht werdend, nicht mehr an.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Heesters hätte ja immerhin - so er eine politische oder moralische Überzeugung gehabt hätte - wie viele andere Künstler sowie der Großteil der Intellektuellen Deutschland den Rücken kehren können. Das war ihm zu jeder Zeit unbenommen. Die Gefahr eines Scheiterns bei einem Neubeginn etwa in den USA mag ihn - dem ja in Deutschland keine Gefahr drohte - von diesem Schritt abgehalten haben. Viele andere nahmen dies Wagnis jedoch auf sich, auch wenn in Deutschland keine direkte Gefahr für sie bestand, ganz einfach darum, weil sie unter einem Unrechtssystem nicht leben und arbeiten wollten. Das ist wahre Courage, da ziehe ich alleweil meinen Hut. Schon deshalb, weil ich für meine Person in einer ähnlichen Situation eine so edle Handlungsweise nicht garantieren könnte, wenngleich ich mir den Mut dazu auch erhoffe. Heesters dagegen schien nicht einmal ein Problem damit gehabt zu haben, dass zur selben Zeit während der Besetzung seines Heimatlandes Tausende seiner Landsleute gefoltert und ermordet wurden. Also alles was rechts und links ist, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Bei einem öffentlichen Konzertauftritt kann ein Künstler freilich nicht die Biografien seiner Zuhörer kennen und wenn ein Konzert der Mathieu nun von der Anwesenheit Gaddafis „beehrt“ wird, muss das nicht zwingend einen Abruch zur Folge haben, schon im Interesse der Tausenden anderen Zuseher. Sich aber dann auf amikale Art zu ihm in seine Privat-Gemächer bzw. -zelte zu setzen, war sicherlich unklug, auch für einen politisch uninteressierten Menschen, die Kritik daran ist berechtigt und von Madame durchaus selbst verschuldet. Ausrutscher dieser Art sollten doch vermieden werden.
Die Mathieu ist nicht dafür verantwortlich wenn sie bzw. ihre Kunst einem Diktator und Massenmörder gefällt, aber sie sollte privaten Einladungen solcher Menschen nicht Folge leisten. Oder gehen Sie, meine Damen und Herren, mit dem nächstbesten amtsbekannten Neo-Nazi auf ein Bier? Nein, nein, im Lichte der Öffentlichkeit stehende Personen müssen in dieser Hinsicht ganz besondere Vorsicht walten lassen.
In Sachen Heesters: natürlich fällt es uns heute wesentlich leichter zu moralisieren, aber Heesters dürfte sich der Tatsache, in einem Unrechtssystem gefeierter Künstler zu sein, von Verbrechern hofiert zu werden, sehr wohl bewusst gewesen sein. Gerade der Kreis der Künstler und Intellektuellen war sehr viel besser in der Lage, die damalige Situation zu durchschauen als der sogenannte „einfache Mann“ der Straße, der damals wie heute für Verhetzer und Verführer eine oft größere Anfälligkeit hat. In diesem Sinne war Heesters Verhalten während dieser Jahre auf alle Fälle fragwürdig.
Ein Vor- sowie ein Nachbericht des NDR zu Sinatras Hamburger Konzert vom 2.6.1993. Der Vorbericht strotzt nur so vor sachlichen Fehlern und Peinlichkeiten, dennoch interessante Zeitdokumente. Andreas Hilmer ist ne Kanone.
Die Musik zu "Love Story", komponiert von Francis Lai, wurde für die Mathieu geschrieben und anlässlich der US-Premiere von dieser im Beisein der Protagonisten des Films (Ryan O´Neal und Ali MacGraw) in Los Angeles uraufgeführt - in der frz. Originalversion "Une histoire d´amour". In Frankreich eine knappe Million mal verkauft, ward das ursprüngliche Chanson -zig Male gecovert und international mainstreamkompatibel vermarktet. Es existieren entsetzliche Versionen, u.a. von Andy Williams, die mit dem sehr anspruchsvollen und schweren Arrangement des Originals kaum noch etwas gemein haben, dafür aber international durchaus reussierten.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Habe gerade den Vorbericht konsumiert. Sehr interessant, vor allem, dass Frank "Singin´ in the rain" in Hamburg gesungen haben soll - ein Treppenwitz unkundiger, aber beflissen und sachverständig wirken wollender Kommenatoren.
Verzeihe mir nur schwer, Sinatra nie live gesehen zu haben.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
In jedem Falle sehr sehenswerte Berichte - auch wenn der Faupax mit „Singin´ In The Rain“ unsereins zum Lachen reizt. Auch die Mutmaßung, der Altstar würde öfters größere Kartenkontingente selbst aufkaufen lassen, um die Veranstaltungsorte zu füllen darf wohl getrost ins Reich der Legende verwiesen werden, ebenso dass Sinatra nichts lieber gehört hätte als seine eigenen Platten.
Die Konzertausschnitte im zwoten Bericht beweisen, dass ein natürlich anmutendes Toupet KEIN Ding der Unmöglichkeit ist - man wünschte Sinatra hätte sich viel früher der Dienste dieses zweifelsfrei begabten Echthaar-Mützchen-Herstellers versichert.
Sinatra schien stimmlich ganz gut in Form gewesen zu sein, jedenfalls in Anbetracht des sehr hohen Alters - der Titan des Showgeschäfts war immerhin schon siebenundsiebzig Lenze. Von Sinatras stimmlicher Verfassung werde ich mir aber heutigenabends noch ein genaueres Bild machen, gottlob nämlich liegt mir ein Mitschnitt eben dieses Auftritts zu Hamburg in vergleichsweise erstaunlich guter Tonqualität vor.
Gerade habe ich den Nachbericht konsumiert. Da steht ein 77-Jähriger, singt und performt, wie man es einem Mann dieses Alters eigentlich nicht mehr zutraut. Äußerlichkeiten wie Falten oder Toupet spielen für mich, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, nicht die allergeringste Rolle - wer sich daran stört, hat das Leben an sich nicht begriffen. Mit 77 Lenzen die Töne halten und eine solche Magie entfalten zu können, ist bezeichnend für das Phänomen Sinatra und straft all jene (der Seitenhieb ist durchaus beabsichtigt) Lügen, die stets behaupten, der Entertainer könne seit 1975 nicht mehr singen. Mehr noch: Sinatra stellt eindrücklich unter Beweis, dass nicht der alternde Entertainer in Person, sondern diejenigen ein geharnischtes Problem psychogenen Naturells mit sich herumschleppen, die "alt" generalisierend mit "schlecht, verfallend, würdelos, beleidigend" etc. assoziieren, jammernd Wehleidiges und wie auch immer Kommendes vorwegnehmen, sich selbst und Anderen die Lebenslust vermiesen, vor allem aber zu einem keineswegs fähig sind: Das Alterswerk des Sängers auch nur ansatzweise(!) objektiv beurteilen zu können.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion zu Sinatra im Alter (Hamburg 1993) ist dieser Vorzeige-Artikel des Spiegel von anno 1975 wert, wieder einmal aufmerksamst durchgelesen zu werden. Jedes einzelne Wort verdient es, unterschrieben zu werden. Vermutlich der beste Artikel zum Thema "Sinatra im Alter", welcher bis dato verfasst worden ist. Meine Damen und Herren, lesen Sie, lesen Sie - und dann lesen Sie ein zwotes Mal. Ich kann da beim besten Willen nichts hinzufügen, der Autor legt sechs Asse auf den Tisch - unübertrefflich.
Verehrte Leserinnen und Leser, ein sehr interessantes und höchst aufschlußreiches Video in der Länge von fast FUNF(!!!) Minuten (tatsächlich handelt es sich um vier Minuten und zwanzig Sekunden) können Sie hierorts sehen. Ich wünsche Ihnen allen viel Vergnügen - ich zumindest bin (was sonst) restlos begeistert.
Herr im Himmel, die Frau weiß wie man ne Show aufzieht!
Das legendäre Original von Robert Palmer wollte ich auch posten, konnte es aber auf YouTube leider nicht finden, aber andererseits: Wer kennt es nicht bereits?
Thorsten Bode
Züchtige mich, Herr, - doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibst.
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***