„Some Nice Things I´ve Missed“ ist der Titel eines Albums, das Sinatra 1974 veröffentlichte und auf dem er Songs zu Gehör brachte, die während seines kurzfristigen Rückzuges aus der Branche von anderen Künstlern populär gemacht wurden.
Fallen Ihnen noch weitere „Nice Things“ ein, die Sinatra „verpasste“, also Songs, die Sie kennen und von denen Sie meinen, es sei eigentlich schade, dass sie nie in Sinatra-Versionen auf Schallplatte verewigt wurden?
Zur Auswahl stehen theoretisch alle Songs, die bis zum Ende von Sinatras aktiver Laufbahn geschrieben wurden, sei es nun etwa eine 50er-Jahre Nummer wie „Unforgettable“ von Nat King Cole“ oder ein 70er-Jahre-Titel wie vielleicht „Mr. Bojangles“ von Sammy Davis jr. oder Songs aus den 80er-Jahren wie z.B. Neil Diamond´s „Love On The Rocks“ vom Soundtrack-Album „The Jazz Singer“. Natürlich gibt es auch eine ganze lange Reihe von großartigen Songs aus dem Fundus des Great American Songbook, die bei diesem Thema in Betracht kommen – ich bin sicher, Ihnen fallen zu diesem Thema eine Menge Songs ein.
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S.
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Gesendet: 14:34 - 16.02.2004 von ROBERT
Hallo zusammen!
Natürlich gibt es eine ganze Division an Songs, von denen man sich eine Sinatra-Version bzw. eine bessere Sinatra-Version wünscht. Ich möchte kurz beginnen mit den Songs, die er ohnehin nicht hätte aufnehmen können, weil sie nach seinem Tode geschrieben und veröffentlicht wurden. So hätte ich mir einige Songs des Robbie-Williams-Albums des letzten Sommers ("Escapology" oder so ähnlich; ich habe es nicht und kenne mithin auch nur die fünf oder sechs Songs, die im Radio propagiert wurden) durchaus im Big-Band- oder Orchesterarrangement als "Sinatra-Song" vorstellen können. Bei "moderner Musik" besteht aber auf meiner Seite ein nicht allzu großer Wissensfundus; ich kenne die meisten der aktuellen Popmusikinterpreten und ihre Songs garnicht und würde z.B. eine Britney Spears oder einen Justin Timberlake im Bus sicher nicht erkennen (wobei ich ohnehin bezweifle, dass die mir Unbekannten den Bus benutzen). Daher werde ich mich jetzt einmal der Musik widmen, die FAS durchaus hätte aufnehmen können, also Standards und Popsongs, die er nicht aufnahm, weil er dringend "Don't Sleep In The Subway, Baby" einspielen musste! (Ironie!)Mir würden da spontan "In The Ghetto" oder -natürlich- "Always On My Mind" aus der Feder (?) bzw. Kehle von Elvis Presley einfallen. Gerade "Mind" wäre ein Song gewesen, den FAS auch in reiferen Jahren ohne weiteres hätte darbieten können. Und auf "Trilogy" hätte sich diese sehr schöne und stimmungsvolle Ballade sicherlich besser gemacht als das (als Song m.E. völlig überbewertete) "Love Me Tender".
Ein weiterer Song, der mir gerade spontan einfällt, ist "Bridge Over Troubled Water", der mir in einer sehr düsteren Johnny-Cash-Version bekannt ist. Frank hätte hier mit sparsamer Bandbegleitung (oder auch nur von einem Soloinstrumentalisten begleitet) großartiges leisten können, und zwar auch noch in den tiefsten 1980ern!
Kommen wir nun zum Bereich des "American Songbook", eine Welt, in der ich mich gleich viel sicherer fühle und wo mir auch ein paar (dutzend?) Titel durch den vorderen Schläfenlappen schwirren: Ein ganzer Tross an Ellington-Songs wurde von FAS nicht aufgenommen bzw. zu einem Zeitpunkt aufgenommen, an dem für mich die Stimme Sinatras noch nicht so ausgeprägt war, dass ich hier voller Zufriedenheit eine Sinatra-Version zu sehen/hören vermag! Nehmen wir "In A Sentimental Mood": Es handelt sich um einen fantastischen Song, den Tony Bennett in seiner gewohnt meisterhaften und zugleich doch so ursympathischen Art erst unlängst auf seinem Ellington-Tribut-Album eingespielt hat. Was hätte FAS aus diesem Song herausholen können, wenn er ihn 1956 oder 1967 (Francis A. & Edward K."!) oder meintetwegen auch 1988 (tja, Holger, einige lieben auch den Alten Mann!)aufgenommen hätte? Ähnliches gilt für "Don't Get Around Much..." und "Sophisticated Lady" (Rechtschreibfehler großzügig überlesen). Andere Songs, die ich jetzt einfach mal ohne bewusste Reihenfolge loslasse: "Ev'rytime We Say Good Bye", "The Folks That Live On The Hill", "Summertime", "Once In A Lifetime" (ist mir nur von Sammy Davis bekannt)"That Lucky Old Sun". Ja, ich weiß, dass es von Letzterem eine Columbia-Aufnahme von 1949 mit einem schönen Arrangement, keinem Chor und in ordentlicher Aufnahmequalität gibt. Jedoch ist diese Aufnahme für mich, der dem Capitol- und Reprise-Sinatra gegenüber dem Columbia-Sinatra eindeutig den Vorrang einräumt, nicht voll und ganz erquickend; der junge Mann war 1949 noch nicht im Stande, diesen Song, der in einer Liga mit "Ol'Man River" spielt, glaubwürdig zu interpretieren, das Pathos klang aufgesetzt und den Weltschmerz nahm man ihm nicht ab! 10, 20 oder auch 35 Jahre später hätte er dem Song mehr geben können.
So, das soll erst mal reichen,
schönen Gruß
Robert
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Gesendet: 01:35 - 17.02.2004 von MARCUS PROST
Also wir gefällt "Don´t Sleep In The Subway" zwar sehr gut und bin froh, daß Sinatra dieses Lied aufgenommen hat, hätte ich mich aber auch gefreut, wenn Sinatra noch mehr Lieder anderer Art eingespielt hätte. "Always On My Mind" hätte mir von Sinatra sicher sehr gut gefallen, und auch bei "Bridge Over Troubled Water" denke ich mir: Was hätte Frank alles aus diesem Titel machen können. Ebenso wie aus "Smoke Get's in Your Eyes" sehr gut auf Trilogy gepaßt hätte. Über weitere Beispiele werde ich gerne nachdenken.
Marcus
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Gesendet: 22:40 - 18.02.2004 von HOLGER SCHNABL
Guten Tag!
Ich bin durchaus kein Songbook-Purist, der sagen würde, Sinatra hätte nie Pop-Songs aufnehmen sollen oder gar dürfen , jedoch bin ich in der Ansicht, dass er mit den Pop-Nummern, die er sich ausgesucht hat bzw. die man für ihn ausgesucht hat, überwiegend keine gute Wahl getroffen hat – zu oft hat er einfach einen Song aufgenommen, nur weil er für jemand anderen zuvor ein kommerzieller Erfolg war, ob der Song auch „Qualität“ hatte, scheint mir bei der Auswahl eher sekundär gewesen zu sein – Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel: bestes Beispiel dafür ist wohl „Something“ (allerdings in der von Nelson Riddle arrangierten Version).
Die meisten oben genannten Songs neueren Datums wären auch meiner Ansicht nach durchaus einen Versuch wert gewesen, „Always On My Mind“ oder „Bridge Over Troubled Water“ wären in der Tat ideale Kandidaten gewesen, „In The Ghetto“ vielleicht weniger – denn sozialkritisch war Sinatra eigentlich nie in seinen Songs. „Smoke Gets In Your Eyes“ habe ich momentan nicht so recht im Ohr, glaube aber die Nummer auf irgendeinem Evergreen-Sampler zu haben... ich werde mir ebenfalls noch ein paar Gedanken zum Thema „verpaßte Pop-Songs“ machen, für heute jedoch erst einmal einige Jazz- bzw. Songbook-Nummern, die Sinatra leider links hat liegen lassen:
God Bless The Child Spring Can Really Hang You Up The Most Daydream Love Me Or Leave Me I Got Rhythm Good Morning Heartache Solitude Georgia On My Mind This Can´t Be Love Cry Me A River I´m Old Fashioned When I Fall In Love
fallen mir zuerst ein und wären stellvertretend für noch mindestens drei Dutzend andere Songs zu nennen.
Was das Ellington-Album von 1968 angeht, ist auffallend, dass man keinen einzigen der vielen berühmten Ellington-Songs für die Platte herangezogen hat. Einzig „Indian Summer“ ist eine Ellington-Komposition – ich nehme an, man hat damals ganz absichtlich die bekannten Ellington-Standards nicht ins Programm genommen, überaus schade, wie ich finde. Nichts trotz Desto ist „Francis A. & Edward K.“ eines meiner Sinatra-Lieblingsalben zumindest der Reprise-Jahre.
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S.
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Gesendet: 06:22 - 19.02.2004 von BERNHARD VOGEL
Einige Korrekturen zu den geposteten Infos:
a) Ellinton-Album:
"Indian Summer" ist keine "Ellington-Komposition", sondern stammt von Victor Herbert und Al Dubin. Die Ellington-Komposition auf dem Album ist "I Like The Sunrise".
b) "Songs he missed":
Love Me Or Leave Me nahm Sinatra 1953 im Studio auf, mit dem "Sinatra Symphonette" (Leitung Bill Miller), gespielt in "To Be Perfectly Frank" (NBC Radio).
Von "This Can't Be Love" gibt es elf verschiedene Aufnahmen (1949-1957), davon vier im Studio, jeweils für den Einsatz in Radio-Specials bzw. einmal (1957) fürs Fernsehen. Über die Daten geben die (hoffentlich) hinlänglich bekannten Sinatra-Diskographien erschöpfende Auskunft.
Und immerhin, für "Cry Me A River" schrieb Billy May 1988 ein Arrangement, das Sinatra im Juni 1988 im Studio auch probte (kein Master, nur ein Orchestral-Track-Master wurde produziert).
Ich kann es Sinatra nicht verzeihen, dass er diesen Titel nie recordete (gut für die Columbia-Zeit gepasst), ich finde ihn so klasse. Allerdings wurde letztens eine definitive Studioversion von diesem Jahrhundertitel abgelegt, von Rod Stewart.
Wichtige Frage: Kennt ihr Aufnahmen von anderen Künstlern? Ich brauche sie!
Hier eine (unvollständige) Auswahl von Interpreten, die das Lied gesungen oder instrumental aufgenommen haben (ich kenne aber die wenigsten dieser Versionen) - Auf der Duo-CD von Tony Bennett mit K.D. Lang befindet sich auch eine Version, dorten singt K.D. Lang die Nummer solo, wenn ich mich recht erinnere.
Louis Armstrong Manhattan Transfer Mandy Patinkin Paula West Steve Tyrell Hugh Winterhalter Benny Baily Kenny Baker Arthur Brown Charlie Byrd Bing Crosby Chris Potter Jimmy Dorsey
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S. Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Ich finde diesen Song ebenfalls absolut bestechend und könnte ihn mir für Sinatra auch sehr gut vorstellen. Es ist übrigens ein klassischer Louis Armstrong von dem auch die bekannteste Version stammen dürfte.
Die Version von Rod Stewart kenne ich nicht, wohl aber die von K.D. Lang, die absolut meisterhaft ist, allein arrangementtechnisch.
Thorsten Bode
"May you all live to be 150 years old, and may the last post you read be mine!"
Ein Song, der ebenfalls eine Studioaufnahme verdient hätte, ist The Devil And The Deep Blue Sea. Ein Song den er u.a. in dem großartigen Fernsehmedley zusammen mit Lena Horne gesungen hat - hätte ein Highlight werden können!
Thorsten Bode
"May you all live to be 150 years old, and may the last post you read be mine!"
Allen voran Irving Berlins ersten Smash-Hit Alexander's Ragtime Band.
Höre ich "altbacken"? "Bar jeglichen künstlerischen Anspruchs"? Einem Mann wie Sinatra, der sich so vielfach aus dem Great American Songbook bedient hat, hätte diese Nummer sicherlich gut zu Gesicht gestanden. Und gerade in der Fähigkeit, aus einem Allerweltstitel (das ist Alexander's Ragtime Band, wenn es je einen gegeben hat) eine richtig große Nummer zu machen, offenbart sich wahre Kunstfertigkeit.
A propos Berlin: Selbstverständlich den Inbegriff des Simple Songs, das unsterbliche Play A Simple Melody.
Bezüglich Anspruch gilt genau das gleiche, was ich oben schon geschrieben habe. Wenn er es schafft, aus diesem Song etwas Besonderes zu machen - und das darf man Sinatra vorbehaltlos zugestehen - dann ist er ein musikalischer Held. Noch mehr als Alexander's Ragtime Band fällt dieser Titel allerdings aus Sinatras stilistischem Rahmen, der, wie Will Friedwald schon bemerkte, sehr eng gesetzt war. Swing-Nummern, Balladen und in der Spätphase noch einige 70s-Pop-Songs. Sinatra war kein "einfacher Schlagersänger", und da liegt des Pudels Kern begraben. Sinatra hätte es bewerkstelligen können, die Wertschätzung für diese unsterblichen Songs, die nicht unbedingt in die genannten 2 bis 3 Kategorien fallen, bis heute im Bewusstsein der breiten Masse zu erhalten. So entsteht eine mehr oder weniger große Lücke, diese Stücke geraten schneller in Vergessenheit als etwa die unsterblichen Love Songs à la "The Second Time Around". Meiner Meinung nach darf man Sinatra das durchaus zum Vorwurf machen, auch wenn er damals nicht ahnen konnte, wie weitreichend seine Präferenzen sein würden.
Damit nicht zu erklären, der schmerzliche Verlust von Cabaret.
Notabene: ich schreibe explizit nicht Liza Minnelli's "Cabaret". Warum er den nicht gebracht hat ist mit nichts zu erklären. Womöglich "nur" persönliche Aversion?
If you see me coming better step aside A lot of men didn't and a lot of men died I got one fist of iron and the other of steel If the right one don't get you then the left one will
Cabaret könnte ich mir von Sinatra nur sehr schwer vorstellen, nicht zuletzt weil es ja für eine weibliche Rolle geschrieben wurde. Darüberhinaus: Was hätte Sinatra der ungemein exaltierten Version der göttlichen Diva entgegenhalten können, wie ihr paroli bieten sollen?
Ganz besonders bedauerlich finde ich, dass sich Sinatra eine Studio-Aufnahme des großartigen, von unzähligen Sängern und Sängerinnen vor allem des Jazz bekannten Standards You Don´t Know What Love Is versagt hat. Mir ist das nachgerade sogar ganz und gar unbegreiflich. In meinen Ohren eines der größten Versäumnisse des Barden.
Mir fallen zwei weitere Broadway-Songs ein, bei denen die Nennung des Titels allein ausreicht:
We're In The Money
Side By Side
WARUM NICHT?
If you see me coming better step aside A lot of men didn't and a lot of men died I got one fist of iron and the other of steel If the right one don't get you then the left one will
Side By Side hat er in den FÜnfzigern bereits mit verschiedenen Partnern gesungen, ebenso in dem gemeinsamen Mendley mit Dean und Sammy bei der Togther again Tour. Hat sich hervorragend gemacht und eine Studioaufnahme verdient.
Falls sie auf der bald erschienenden Box nicht mit dfrauf ist: Hol dir dringend die Edsel-Show, da singt er Side by Side mit Bing Crosby und der Clooney!!!
We're in the Money: Dito, kann ich mir auch vorstellen. Thorsten Bode
"May you all live to be 150 years old, and may the last post you read be mine!"
Ein toller Song von den Gershwins! Ich könnte ihn mir als Ende von Swingin Affair vorstellen, weil er eine positive Ausstrahlung hat. Oder als Ende von Only The Lonely oder Wee Small Hours. Entsprechend als Ballade.
Mögt Ihr den Song? Holger, aus welchen Jahr ist das Ding denn?
Ohne nachzuschauen: "Lay Your Head Upon My Pillow (For The Good Times)". Das ist zugegebenermaßen der einzige Song, den ich mit Kristofferson verbinde.
Sinatras Version ist allerdings kaum erwähnenswert. Der Hauptfehler ist, einen anspruchslosen Song wie diesen (der sich allenfalls auf "Cycles" gut gemacht hätte) so ins Theatralische zu ziehen.
(Sogar) Elvis Aaron Presley macht bei diesem Song eine bessere Figur, aber richtig zur Geltung kommt er nur in genuinen Gitarren-(Country?)-Fassungen (ich denke etwa an Bobby Bare). Ich glaube, wir sind uns einig, dass das die Art von Musik ist, die einfach von Grund auf nicht zu Sinatra passt?
I ain't lazy; I'm just blessed with the lack of ambition. --- Louis Armstrong (Gone Fishin')
Kristofferson ist unter anderem der Urheber des neulich erwähnten Me and Bobby McGee, das neben Roger Miller auch durch Janis Joplin Weltruhm erlangt hat.
Der Grund, warum ich dieses Thema aus der Versenkung hole, ist ein anderer. Neulich ist mir die akustische Musical-Fassung von Green Day's Wake Me Up When September Ends aus der Show American Idiot zu Ohren gekommen.
Dabei kam mir der Gedanke, dass dieses schöne Lied eine lohnenswerte düstere Interpretation von Sinatra in seinen späten Jahren verdient hätte. Mit einer dezenten Cello-/Streichquartett-Begleitung à la Don Costa, eventuell plus Gitarre, hätte dieses Material unter Umständen die Qualität von Something und würde womöglich viele andere zweifelhafte Spätaufnahmen überstrahlen.
Wenn Trilogy heutigentags veröffentlicht würde, gehörte dieser Song meines Erachtens dazu (The Present). Was sagt die Forumsgemeinde nach dem Anhören der Akustik-Version?
Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind.
In der Tat von der Thematik her ein Song, welcher möglicherweise durchaus für den Barden geeignet gewesen wäre - allein, das Lied wurde geschrieben, als der Entertainer Of The Century längst schon in kühlem Grunde seine letzte Liegestatt gefunden hatte. Gleichwohl, der Imagination ist bekanntlich keinerlei Grenze gesetzt.
Prinzipiell jedoch befasst sich dieser Thread mit Songs, die Sinatra zu seinen Lebzeiten „verpasst“ hat, dies bitte künftig zu berücksichtigen, da wir uns ansonsten zu sehr im Spekulativen verlieren.
Zum Lied selbst möchte ich noch anmerken, dass mir die Original-Version von der CD „American Idiot“ doch deutlich besser gefallen will als oben verlinkte Akkustik-Version.
Zitat Zum Lied selbst möchte ich noch anmerken, dass mir die Original-Version von der CD „American Idiot“ doch deutlich besser gefallen will als oben verlinkte Akkustik-Version.
Das geht mir genauso, Mr. Armstrong ist unübertroffen, gerade bei diesem Stück, und es geht nichts über ordentlich verstärkte Gitarren. Nur würde man von der Rockversion kaum auf Sinatra schließen, bzw. erscheint ungeschönter Rock einigen Freunden der älteren Unterhaltungsmusik immer noch misstönend und abwegig, weswegen ich mich zum Zwecke der leichteren Zugänglichkeit und der Reduktion geistiger Barrieren hier für die leichter zugängliche abgespeckte Version entschieden habe.
Zitat Prinzipiell jedoch befasst sich dieser Thread mit Songs, die Sinatra zu seinen Lebzeiten „verpasst“ hat, dies bitte künftig zu berücksichtigen, da wir uns ansonsten zu sehr im Spekulativen verlieren.
Obige Anmerkung halte ich zwar dem Grundsatz nach für berechtigt, andererseits in Anbetracht der überschaubaren Anzahl der Beiträge in der Praxis nicht für angemessen. Dennoch werde ich, sollte mir wieder einmal ein Stück derart geeignet vorkommen - so beängstigend häufig ist dies auch wieder nicht der Fall - meinem diesbezüglichen Mitteilungsdrang in einem gesonderten, spekulativeren Thema Ausdruck geben. Immerhin halte ich den Aspekt der in jüngerer Vergangenheit, nämlich nach 1998, erschienenen Sinatra-tauglichen Kompositionen im Sinne einer Diskussion für interessanter, allein aufgrund der Veränderungen im Zeitgeist und der musikalischen Konstruktion. Nach und nach etwa das gesamte Songbook von Irving Berlin oder Cole Porter aufzuzählen, erscheint mir schlichtweg weniger spannend.
Ein Vorschlag zur Güte, der dich, Holger, hoffentlich besänftigen dürfte, ist Gershwins It Ain't Necessarily So. An diesem Song trennt sich die Spreu vom Weizen, und die Welt wartet immer noch auf eine pop-taugliche Musteraufnahme, die die ganze Coolness und latente hinterhältige Bosheit des Materials abbildet. Hätte Sinatra die Fähigkeit gehabt, so eine Aufnahme zu erstellen?
Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind.
Franzens Idee, einen eigenen Thread für Songs zu eröffnen, welche nach Ableben des Barden entstanden, aber durchaus für Selbigen geeignet gewesen wären, halte ich für durchaus und unbedingt verfolgenswert und ich überlasse ihm gerne die Umsetzung dieser Idee. Ein hochspekulatives Thema, meine sehr verehrten Damen und Herren, aber nichts trotz Desto wird es sicherlich innerhalb kürzester Zeit hochersprießliche Ergebnisse zeitigen, zumal - so jedenfalls meine Ansicht - sich die Populärmusik in den Jahren nach Sinatras Hinscheiden durchaus positiv entwickelt hat. Ich ersuche also Franz, die nothwendigen Schritte einzuleiten. und zwar je besser desto eher.
Hier jedoch ein Song, der dem Thema „versäumte Songs“ unbedingt gerecht wird, nämlich Neil Diamond´s „Love On The Rocks“ aus dem Jahre des Herren Neunzehnhundertundachtzig, also ein Song bei dem zumindest die theoretische Möglichkeit einer Sinatra-Version durchaus bestanden hätte - was (wie ich meine, bedauerlicherweise) jedoch verabsäumt wurde.
Machen Sie die Probe aufs Exempel, meine Damen und Herren und lassen Sie uns Ihrer Eindrücke raschestmoeglich theilhaftig werden:
Besagter Neil Diamond Song ist mir geläufig, findet sich sogar in meiner Sammlung. Allein, ich kann mir Sinatra nicht vorstellen, wie er diesem Lied seinen Stempel aufdrückt. Umso interessanter wäre es gewesen, ihn damit zu hören.
Heute fallen mir zwei weitere Songs ein, die Frankie vor allem in seinen jungen Jahren gut zu Gesicht gestanden hätten. Beide fallen unter die Rubrik der Klassiker. Womöglich hat das Management der frühen Jahre entschieden, sie nicht ins Repertoire aufzunehmen, um Franks jugendliches Image nicht zu gefährden.
The Ballad of Molly Malone Hier besonders schön vorgetragen von einem mir zuvor gänzlich unbekannten Barry Dodd.
The Old Spinning Wheel Drängt sich nur mir die Ähnlichkeit zu Red River Valley auf? Ich schätze, dieses hier müsste zuerst da gewesen sein. Wer weiß es? Beim nochmaligen Hören stelle ich fest, dass sich Lee Pockriss und Paul Vance ebenfalls bei diesem Stück bedient haben dürften, als sie Anfang der 60er Jahre für Brian Hyland das Stück vom Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini schmiedeten. Für Sinatra stelle man sich natürlich ein etwas langsameres, sehnsüchtigeres Arrangement vor als in Nobles Version. Nachtrag: Vielleicht eher so wie bei Jimmy Wakely.
Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind.
Wie schade, dass sich Frankie bis auf I Remember Tommy nicht der großen Big Bands angenommen hat. Gerade der Sinatra der '50er, den wir etwa auf South of the Border, Jeepers Creepers (der hätte sensationell dazu gepasst) oder auch noch auf I Believe hören, wäre dazu in prächtiger Form gewesen.
Ich denke an ein Konzeptalbum mit - unter anderem - folgenden frisch und ohne zu ausgreifende Eigenwilligkeiten von Riddle oder May arrangierten Schlagern:
In the Mood Chattanooga Choo Choo Running Wild The Sheik of Araby I Got Rhythm Avalon It Don't Mean a Thing If It Ain't Got That Swing Them There Eyes I Got a Gal in Kalamazoo Ti-Pi-Tin Sweet Georgia Brown A Nightingale Sang in Berkely Square Baby Face Tuxedo Junction
Welche Stücke habe ich in diesem Zusammenhang vergessen? Und gibt es einen Künstler, der sich insbesondere solchen Dingen angenommen hat oder gar ein vergleichbares Album?
Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind.
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***