Wertes Publicum, meine lieben Freunden! Heute will ich Ihnen nach langer Zeit wieder einmal ein Thema vorschlagen, welches nichts mit Sinatra´s musikalischer oder filmischer Hinterlassenschaft zu tun hat sondern vielmehr mit seiner Person. Es geht um ein gewisses Accessoire, welches der Barde jahrzehntelang in vielfach wechselnder Gestalt an sich trug, nämlich – wie Sie alle spätestens jetzt erraten haben werden – um seine Toupets. Ein Toupet ist, nur der Vollständigkeit halber erwähnt, ein künstliches Haarteil, um eine kahle Stelle im Haupthaar zu kaschieren, im Gegensatz zur Perücke, welche einen vollständigen Ersatz für die Kopfbehaarung leisten soll, also ein Behelf um einen örtlich begrenzten aber nicht totalen Mangel zu verschleiern, also etwa eine Stirnglatze, ausgeprägte Geheimratsecken oder tonsurförmige Kahlstellen am Hinterkopf.
Lassen Sie mich Ihnen einige wenige Hinweise zur Aufarbeitung dieses Themas voranschicken: Befassen wir uns unter anderem mit der Frage, seit wann Sinatra auf diese Behelfe zurückgegriffen hat, welche Stelle seines Hauptes vom Kahlschlag betroffen war und ähnliches mehr. Diskutieren Sie in ersprießlicher Weise über den Sinn oder Unsinn von Sinatras Gewohnheit, ein Toupet zu tragen. Vergleichen Sie die verschiedenen Modelle, welche ihn im Laufe seiner Karriere begleiteten und beurteilen Sie deren Glaubwürdigkeit und sonstige Beschaffenheit. Erörtern Sie die Notwendigkeit für Sinatra, sich solcher Behelfe überhaupt zu bedienen – wäre es nicht etwa würdevoller gewesen, das Manko gelassen hinzunehmen? - Die Liste berühmter Persönlichkeiten auch aus dem Showgeschäft, die sich durch schütteren oder gar nicht vorhandenen Haarschmuck nicht irritieren haben, lassen ist lang.
Liefern Sie, so Sie entsprechendes Wissen haben, Informationen über die qualitative Beschaffenheit Sinatras Toupets, handelte es um Kunsthaar, Echthaar oder Tierhaar? Waren die Toupets aufgeklebt oder gar mit dem Resthaar kunstvoll verwoben, waren sie abnehmbar oder dauerhaft befestigt wie etwa eine Brücke im Gegensatz zum herausnehmbaren Zahnersatz? Trug Sinatra seine Toupets nur in Zusammenhang mit seinem Beruf und bei öffentlichen Anlässen, bei denen (Bild)Reporter zugegen waren oder war er es gewohnt, auch im Familienkreise Toupets zu tragen? Trug er diese Toupets aus sozusagen beruflicher Notwendigkeit oder war es im Falle Sinatras vielleicht doch eher Geckenhaftigkeit,welche ihn dazu veranlasste?
Wie Sie sehen, ein ziemlich weit reichendes und fast unerschöpfliches Thema, zu welchem ich auf viele, viele Stellungnahmen und Diskussionsbeiträge von Ihrer Seite hoffen darf.
Also ich habe mal mein Lieblingsmodell aus "Getty Images" rausgesucht:
Andereseits: So sah er (in seinen letzten Jahren zumindest) aus, wenn er kein Toupet trug, ob das schöner ist, muss jeder selbst entscheiden.
Und dann gibt es noch das Modell "Wischmop", wo er überhaupt wie ein Rotnasenclown aussieht:
Fragen über Fragen...
Aber bezüglich Haare ist das folgende Bild noch das beste ("Modell Sonnenkollektor"), zumal ich bis dahin nie wusste, dass er je mit Thomas Anders auf der Bühne stand:
Die sind wohl so imageschädlich, dass der Estate das WWW zensiert hat, auf dass sie niemals jemand zu Gesicht bekomme. ("Verboten") Eventuell wäre es an der Zeit, dass hier mal jemand die blaue Schleife rausholt (oder sich einen anderen Browser zulegt).
Gentlemen, do not worry. Nathan Detroit's crap game will float again!
Thorsten, könntest Du wohl unter Umständen die obigen Bilder auch in diesem Thread direkt anhängen, wie geschehen im Falle der Bilder des moribunden Dean Martin?
Zudem hoffe ich, dass in nächster Zeit auch Stellungnahmen zu Sinatras Toupet-Wirtschaft ins Forum tropfen – drängen mag ich natürlich niemanden, wer sich für das Thema nicht erwärmen kann, mag schweigen. Ich persönlich zumindest halte das Thema allerdings für recht interessant und durchaus auch amüsant (Bild- und Video-Material für Vergleiche ist immerhin reichlich vorhanden).
Sinatra und seine Toupets, ein interessantes, aber auch ausgefallenes Thema - danke an unseren lieben Chef Holger.
Die interessanteste Frage dürfte sein, seit wann Sinatra Toupets getragen hat. In den Anfangsjahren seiner Karriere konnte S. wie wir alle wissen einen recht üppigen Haarwuchs vorweisen ("An manchen Abenden habe ich schief gestanden"; FS in der Fersehshow "A Man And His Music", 1965). Jedoch schon aus dem Jahre 1954 liegen mir zwei wunderbare und in dieser Art seltene Bilder vor, in denen deutliche Ansätze von Geheimratsecken zu erkennen sind (Siehe angehängte Bilder 1 & 2), auch aus den frühen 50ern sind mir Bilder im Gedächtnis, aus denen in Andeutungen bereits der zurückweichende Haarwuchs zu erkennen ist. Daraus folgernd: Ist es vielleicht möglich, dass die teils sehr, sehr üppigen Frisuren dieser Zeit nicht echt sind (Jaja, auch damals gab es schon PR-Manager)? -Eine faszinierende These, wie ich finde.
In den 60ern wich das Haar dann so weit zurück, dass es bereits erste Haartransplantationen gab, dies zeigt, dass Sinatra im Kampf gegen den Schwund an Haarpracht nicht nur zu Toupets griff.
Aus dem Jahre 1970 dann existiert ein Bild (Anhang Nummer 3), das nicht sehr hoch aufgelöst ist. Ist das dort abgebildete Kopfhaar Folge einer Transplantation oder etwa ein Toupet, könnte es vielleicht auch das grässliche Teil aus dem Konzert von 1970 sein (nächster Absatz)? Ich mag es nicht entschlüsseln, halfen Sie mir bitte, meine Damen und Herren.
Eine weitere Fragen an die werten Freundinnen und Freunde: Kennen Sie dieses schreckliche, strohartige Teil, das er beispielsweise in dem '70er London-Konzert getragen hat (auf Video/DVD erschienen)? meiner Meinung nach die Höhe der Geschmacklosigkeit, das sieht wirklich zum Lachen unnatürlich aus, völlig unauthentisch!
Das Teil während des Main Event-Konzertes ist auch nicht gerade pralle (gelinde gesagt), aber wenigstens etwas dezenter, als das eben erwähnte.
Auf seiner 40th Anniversary Show (ebenfalls auf VHS/DVD erschienen) trägt Sinatra kein Toupet und ist in seiner vollen Natürlichkeit zu sehen. Für meine Augen wirkt das sehr viel ästhetischer als diese ekligen Toupets, irgendwann Anfang der 80er soll dann wieder eine Haartransplantation stattgefunden haben (Pünktlich zu "The First Deadly Sin"), deshalb: Bist Du dir sicher, dass er während "The Man And His Music" ein Toupet trägt, ist es vielleicht einfach nur das Ergebnis der Transplantation, Holger?
In den späten 80ern und frühen 90ern häufen sich dann wieder die Peinlichkeiten betreffs Toupets (Bild 4), auch hier gibt es jedoch Ausnahmen (Bilder 5, 6 und 7), bis wir ihn nach seinem endgültigen Rückzug von der Bühne dann endlich in seiner natürlichen Pracht sehen (Bild 8). Frage: Wäre es angesichts dieses Anblicks besser gewesen, Sinatra hätte auf Toupets ganz verzichtet? Ich sage Ja, denn dem Musikgenuss tut es keinen Abbruch und authentischer wäre es allemal gewesen...
Also, nutzen Sie diese meinige Vorlage hier oder auch Ihre eigenen Erkenntnisse und beglücken Sie uns mit Ihren eigenen Meinungen zu diesem so weitreichenden Thema, ich werde auch künftig alles tun, um dem Thema gerecht zu werden und weiterhin gute Bilder zu finden!
Angefügte Bilder:
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Nach Sichtung des entsprechenden Materials komme ich zu folgendem Ergebnis: ich neige der Ansicht zu, dass Sinatra im Video/DVD „The First Forty Years“ sehr wohl ein Toupet trägt – ein Modell Marke „Bagno-Sträfling“, sehr kurz geschoren aber meiner Meinung nach mit einiger Sicherheit nicht sein eigenes Haar – auch nicht das Ergebnis einer Transplantation.
Das Teil, welches der Barde einige Jahre zuvor, nämlich anno Neunzehnuhrsiebzig im Video „Royal Festival Hall“ trägt, ist in der Tat an Lächerlichkeit kaum zu überbieten – diese Frisur pflegte man zu meiner Zeit als „schwulen Scheitel“ zu bezeichnen. Nun waren die Frisuren der ausgehenden 60er und beginnenden 70er Jahre aus heutiger Sicht zwar ohnehin häufig lächerlich, doch dieses damals von Sinatra verwendete Toupet dürfte sogar in damaligen Tagen für laute und herzhafte Lacher gesorgt haben. Wertes Publicum – es handelt sich fraglos um eine ästhetische Katastrofe: aus heutiger Sicht, aus damaliger Sicht, aus jeder Sicht.
Also ich weiß nicht, welche Quellen Du hast aber nach meinen Informationen ist die Frisur in "First Fourty Years" auf jeden Fall zu 100% seine Eigene. Und man muss es sich ja auch nur mal angucken. Sieht man genau hin, erkennt wegen der kurzen Haare sogar die Kopfhaut!
Wie kommst Du bloß darauf, dass das nen Toupet ist?
In Antwort auf:ein Modell Marke „Bagno-Sträfling“
Die Bezeichnung "Geschorener Galeerensträfling" gefällt mir aber besser...!
Als Persönlichkeit des öffentlichen Interesses hatte Sinatra stets damit zu rechnen, dass auch allerpersönlichste Dinge seines Lebens publik und von der Öffentlichkeit zum Gegenstand allgemeiner Diskussion gemacht werden.
Merke: Eine Persönlichkeit öffentlichen Interesses hat ohnedies kein Recht auf Privatsphäre – wenn Sie so wollen, eine Schattenseite des ansonsten von mancherlei Privilegien begünstigten Lebens einer Person öffentlichen Interesses.
Infolgedessen ist es ganz legitim und sicherlich nicht pietätslos, Sinatras Toupets zu einem Diskussionsthema zu machen. Gerade in einem geistvoll-kultiviertem Forum wie diesem hier ist die Gefahr pietätslos zu sein, von Haus aus sehr gering.
Alle Menschen haben unveräußerliche Rwechte und auch daß sie ein iIntimleben haben. Niemand kann etwas für Haarausfall. Bing Crosby war schon in den 40er Jahren kahl, vioelleicht schon früher, ihn macht man deswegen nicht an.
Sicherlich wird hierorts niemandem in den Sinn kommen, Sinatra seines Haarausfalles wegen zu verachten oder gar zu verhöhnen. Dies wäre in der Tat pietätslos. Hier sollen in erster Linie die Toupets des Barden thematisiert werden, nicht der Haarausfall an sich, der ja als eine Art „höhere Gewalt“ anzusehen ist und für den Sinatra – wie schon angemerkt wurde – nichts konnte.
Die Toupets wiederum aber zeugten vielfach von recht wenig Geschmack – insofern liegt es dann an Sinatra selbst, wenn er mit diesen teils heillos kuriosen Behelfen für den einen oder anderen von ihm nicht bewußt initiierten Lacher sorgte. Ein von Haarausfall geprägter Kopf reizt an sich ja nicht per se zum Lachen wohl aber unter Umständen ein schlechtgewähltes oder schlechtsitzendes Toupet. Da Sinatra´s Toupets oft schlecht gewählt beziehungsweise schlecht gefertigt waren, wäre es meines Erachtens würdevoller gewesen, er hätte sich so präsentiert, wie es Gott gefallen hat, ihn zu schaffen. Zumindest hätte er sich mit Bing Crosby in Verbindung setzen müssen, dieser wußte offenbar aus welchen Quellen natürlich wirkende Haarteile zu beziehen waren – ich wußte bis heute gar nicht, dass Crosby Toupetträger war, so natürlich kleideten ihn seine künstlichen Substitute. - Oben in der angefügten Galerie sieht man meiner Meinung nach sehr gut, dass der greise Barde mit Platte eigentlich einen würdigeren Eindruck macht als mit schlechtsitzendem, unnatürlich wirkendem Toupet. Nebenbei bemerkt frage ich mich, wie dieser unser Thema wohl im Family-Forum aufgenommen werden würde.
Im Family-Forum? Stelle es doch mal zur Diskussion, denn wie heißt es doch so schön: "Mehr als verlieren können wir nicht" oder so.
Ich merke schon, dass ich mich um Kopf und Kragen rede und gehe nun besser ins Bett und morgen Abend ist auch schon wieder Stress. Also, bis heute...oder morgen
gerade stoße ich beim Stöbern in diesem wirklich interessanten Forum auf deine Äußerung, eine Person öffentlichen Interesses habe kein Recht auf Privatsphäre - bei allem Respekt, aber da bin ich GÄNZLICH anderer Meinung. JEDER hat ein Recht auf Privatleben; der gesellschaftliche Status spielt hier überhaupt keine Rolle. Folgte man deiner These, hätte man zu Lebzeiten das Recht einklagen können/müssen, den Sänger beim Toilettengang und Vielem mehr beobachten zu dürfen. Nein, lieber Holger - hier gehst du eindeutig zu weit. Ich bin übrigens kein Verehrer des Menschen, der ja sehr widersprüchlich gewesen sein muss, sondern des Künstlers Sinatra. Und das, was er uns in dieser Funktion gab, ist die Ursache für dieses Forum, für großen musikalischen Genuss und damit viel mehr, als ein Normalsterblicher zu leisten vermag. Im Übrigen ist es mir völlig egal, ob er nun ein Toupet trug oder nicht. Dies ist einzig und allein seine private Entscheidung, für die er sich als öffentliche Person natürlich kritisieren lassen muss. Jedoch - aus obengenannten Gründen - nicht von mir. Der Mann sollte sich wie jeder Mensch in erster Linie wohlfühlen. Ob er hierzu eines wie auch immer geartetes Häubchens bedurfte, oblag einzig und allein seiner Entscheidung.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Man mag nun dem einen oder anderen der beiden Disputanten Recht geben, der Zeitgeist spricht wertfrei eine eigene Sprache: Nachdem bezüglich Personen des öffentlichen Lebens in zunehmendem Maße der Veröffentlichungsdrang der minimalsten und privatesten Details um sich gegriffen hat (Boulevardmedien tragen ihr Schärflein dazu bei), neigen die wirklichen Weltstars dazu, heute ihr Privatleben hermetischer denn je zuvor von der Öffentlichkeit abzuschotten.
Führt man sich vor Augen, wie wenig von den wirklichen A-list Celebrities in unserer Gesellschaft bekannt ist, so wird augenfällig, dass wir im Jahre 2010 weit weniger von ihnen wissen als vor fünfzig Jahren. Muss man also TMZ und Konsorten dankbar sein, dass sie durch "investigativen Journalismus" das Heiligtum des Privatlebens indirekt gefestigt haben?
Ich für mein Teil traue mich zu konstatieren, dass heutzutage (nur) derjenige überexponiert ist, der das auch gezielt anstrebt. Dabei kommen wir Namen wie Effenberg, Matthäus oder Hilton in den Sinn, die durch ihre Selbstproduktion die Sensationsgier der entsprechenden Klatschmedien derart befriedigen, dass dem auf Privatsphäre bedachten Star von internationalem Ruf heute mehr Privatsphäre zur Verfügung steht als zu Sinatras Zeiten. Was weiß man in der Öffentlichkeit über Letterman, DeNiro oder Lena Meyer-Landrut? Ol' Blue Eyes könnte neidisch werden - er hatte es immerhin noch mit Cronkite zu tun ...
Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind.
Freund Ulrich, es war dies eine Notlösung. Mir gingen die aktuellen Musik-Künstler aus ... einzig Lady Gaga wollte mir noch einfallen, und selbige ist eher ein Mitglied der Kategorie Matthäus.
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Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***