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 SINATRA - DIE SONGS
Holger Schnabl
Prinzipal & Melancholiker


Beiträge: 1.635

14.06.2012 15:16
Here´s To The Band (Reprise, 1983) Zitat · Antworten

Guten Tag!

Hochgeschätztes Publicum von nah und fern - ein weiterer Song aus Sinatra´s Spätwerk steht hiermit zur Diskussion und zwar der im folgenden beschriebene:

Here´s To The Band
(Musik und Text: Sharman A. Howe/Arthur Bruce Schroek/Alfred G. Nattoli)

Die Songschreiber werden Ihnen - gleich mir - vermutlich gar nichts sagen, eine Tatsache, die nicht von Ungefähr herrührt, oh nein: Es handelt sich hierbei nämlich nicht um professionelle Songschreiber, sondern um Sinatra-Enthusiasten, die das Lied eigens für ihr Idol verfassten, es auf welch verschlungenen Wegen auch immer dem Sänger zugänglich machten, welcher sich doch tatsächlich dazu herbeiließ, das Lied einzusingen. Dabei hat er übrigens wohl getan, wenn Sie mir diese persönliche Zusatzbemerkung freundlichst gestatten wollen.

Am 25. Januar des Jahres 1983 enterte der inzwischen schon stark bejahrte Sänger, welcher einst The Voice geheißen, ein Aufnahmestudio zu New York um das Lied auf Schallplatte zu verewigen. Das Arrangement - übrigens sehr gelungen - ließ er sich für diese Gelegenheit von Joe Parnello auf den Leib schneidern. Die Nummer erschien anschließend auf einer Single. Heute finden Sie das Lied ausschließlich auf folgenden Tonträgern: The Repise Collection (4CD) sowie The Complete Reprise Studio Recordings (20CD).

Meine hochgeehrten Damenherren, erlauben Sie mir, nachfolgend meine Ansichten zu dem Werk ihren eigenen hoffentlich zahlreichen und ersprießlichen Beiträgen voranzustellen:


In den Jahren nach 1970 sind die „musical pearls“ in Sinatras Karriere - wir wissen es nur allzu gut - nur sehr dünn gesät und unter dieser wenig erfreulichen Voraussetzung kann man „Here´s To The Band“ mit einigem Recht zu diesen Perlen zählen.

Es ist allerdings nicht so sehr Sinatra, der mich für diesen Song einnimmt, sondern vielmehr die Nummer an sich. Diese musikalische Verbeugung vor all den Musikern, mit denen Sinatra gearbeitet hatte und die maßgeblich zu seinem Erfolg beitrugen, besticht durch einen guten Text mit gelungenen Wortspielen (Dukes, Counts, Earls and Kings etwa) sowie einem wirklich sehr gelungenen Arrangement.

Der Schwachpunkt ist – wie fast immer bei diesen Spaethwerken – die Stimme des Sängers. In der Einleitung klingt sie reichlich müde, etwas kraftlos und fast schon greisenhaft, fängt sich aber bei den dynamischeren Teilen wieder etwas. Stimmlich scheint mir Sinatra in Summe damals nicht besonders gut disponiert gewesen zu sein, mitunter klingt er - wie so oft nach 1973 - fast weinerlich, was zu dieser eigentlich fröhlich-ausgelassenen Huldigung seiner Musiker nicht so recht passen will.

Ob das Grölen bei der Zeile „I wouldn´t have made it without them“ so beabsichtigt war oder ob Sinatra ob seiner stimmlichen Hinfälligkeit nicht anders konnte, sei dahingestellt... beide Sichtweisen schienen mir ihre jeweilige Berechtigung zu haben.

Im trüben Gewässer der Post-Retirement-Phase ist die Nummer trotz genannter Schwächen aber immer noch eine der besseren Leistungen Sinatras und in einer Top-10 der Jahre 1973-93 sicher ein Anwärter auf, sagen wir, Platz 9 oder 11. Noch einmal und mit Nachdruck, mit erheblichem Nachdruck: Einen dicken Bonus gibt es für das Arrangement, welches in diesem Falle die dreiviertelte Miete ist und viel von Sinatras zeitweiliger Schwäche aufwiegt.

Da die Nummer extra für Sinatra geschrieben wurde, kann sie kaum jemand anders interpretieren, was Spekulationen darüber, wie mitreißend etwa eine Tony-Bennett-Version sein würde, natürlich müßig erscheinen lässt. – Aber vielleicht wird der Text ja irgendwann einmal für Tony Bennett umgeschrieben.

Ach, hätte doch Sinatra die Aufnahme dieses Liedes zum Anlass genommen, einen eingermaßen würdigen und passenden Schlusstrich zu ziehen! Ab in den Ruhestand und diesmal endgültig! Womöglich wollten die Songschreiber mit diesem Farewell-Song (als solcher nämlich kann er mit einiger Berechtigung verstanden werden) ja gerade das dem Barden ans Herz legen. Uns allen wäre das desaströs verunglückte Album L.A. Is My Lady sowie das an Unsäglichkeit nicht zu überbietende, in seiner Gesamtheit nur als völlig würdelos zu bezeichnende Duets-Projekt erspart geblieben...

Meine Damen, meine Herren: Nunmehr, da Sie Kenntnis meiner eigenen Ansichten haben, freue ich mich mitsamt allen anderen hierorts Umtriebigen schon ganz besonders auf Ihre jeweiligen Stellungnahmen dies Lied anbetreffend.

Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.


Statten Sie bei Gelegenheit auch meiner umfangreichen Sinatra-Webseite einen Besuch ab:
Entertainer Of The Century – Das ULTIMATE EVENT unter den Sinatra-Seiten

 Sprung  

Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."

*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***

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