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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 318 mal aufgerufen
 DIES UND DAS
T.Bode
Verschollener


Beiträge: 836

16.08.2011 15:48
Henryk M. Broder über C. Roche Zitat · Antworten



Thorsten Bode

Züchtige mich, Herr, - doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibst.

Ulrich Groh
Erzürnter


Beiträge: 191

16.08.2011 21:45
#2 RE: Henryk M. Broder über C. Roche Zitat · Antworten

Gegen Versautes habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Wohl aber gegen Talentfreiheit. Den beiden letztgenannten Adjektiven habe ich Folgendes entgegenzusetzen:

"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)

Ulrich Groh
Erzürnter


Beiträge: 191

16.08.2011 21:49
#3 RE: Henryk M. Broder über C. Roche Zitat · Antworten

41 von 56 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
1.0 von 5 Sternen Ein Phänomen unserer Zeit, 11. August 2011


Rezension bezieht sich auf: Schoßgebete: Roman (Broschiert)
Von der nach oben offenen Ekelniveau-Skala zeugt dieses Produkt der Feuchtbiotop-Spezialistin, die sich zwar mit sämtlichen Körperöffnungen wie auch dem darin Befindlichen bestens auskennt, jedoch mit diesem "Werk" das Maß des Erträglichen bis hin zum Erbrechen ausreizt. Dass es dennoch mehrheitsfähig wurde, gar die Spitze der Bestsellerlisten erklomm, kann mich angesichts der Tatsache, dass der schlechteste wie auch niveauloseste "Comedian" hierzulande die größten Hallen füllt, nicht weiter verwundern: Ein Phänomen unserer Zeit, das allerdings durchaus nachdenklich stimmt.

Ich verzichte an dieser Stelle auf entsprechende Zitate, da sie bereits partiell aus den Federn einiger Vorrezensenten flossen und daher auch keiner Wiederholung bedürfen. Weiter möchte ich eigentlich auf die Betonung der Tatsache verzichten, dass ich ein sinnesfroher Mensch und als solcher guter erotischer Literatur gegenüber stets aufgeschlossen bin - dass ich es ausnahmsweise an dieser Stelle tue, ist der naheliegenden Vermutung geschuldet, mich ansonsten dem Bombardement an entsprechenden Kommentaren Roche-Höriger ausgesetzt zu sehen, die absolut am Ziel vorbeigingen.
Nachdem ich den Erstling nur vom Hörensagen kenne, wollte ich mir in Anbetracht des vorliegenden Nachfolgewerkes ein eigenes Urteil bilden. Etwa 20 Seiten dieses Machwerkes habe ich mir angetan, um es dann aus Selbstschutzgründen endgültig und restlos zu entsorgen: Der Mensch muss sich zeitlebens mit unabänderlichen Scheußlichkeiten abfinden. Widerwärtigkeiten wie die hier zwischen zwei Deckel gepressten nehmen jedoch den obengenannten Weg.

Fazit: Hier schreibt keine literarisch versierte, auch nur in Ansätzen ambitionierte oder gar mit irgendeiner Begabung ausgestattete Autorin, sondern eine Frau, deren einziges Talent im Vollzug horizontaler Basiskompetenzen zu bestehen scheint und deren geschilderte Widerlichkeiten wohl nur diejenigen goutieren dürften, die sich einem gewissen Fetisch verschrieben haben. Letztere werden das allzeit feucht-übelriechende Geschmiere als Gewinn verbuchen, während sich der Rest der Menschheit, vom Brechreiz gepeinigt, angewidert abwendet.

Mit dem Bundespräsidenten ("für Deutschland", natürlich!) koitieren wollte die Dame - sie durfte es nicht. Schreiben wollte sie (und tat es) aber - sie kann es nicht. Aneinanderreihungen übelster Obszönitäten in trivialster Sprache, werte Frau Roche, haben keinerlei Unterhaltungswert; von einem Henry Miller, einer A.Nin trennen Sie Ozeane, in die man die Gesamtauflage dieses Pamphletes - handelte es sich nicht um Umweltverschmutzung und dauerten mich nicht die armen Meeresbewohner - restlos versenken sollte.

"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)

Holger Schnabl
Prinzipal & Melancholiker


Beiträge: 1.635

17.08.2011 10:52
#4 RE: Henryk M. Broder über C. Roche Zitat · Antworten

Guten Tag!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die ersten funfzehn Seiten des Werks enthalten freilich starken Tobak, welcher vielleicht nicht allen Leserinnen und Lesern zuträglich (aber sicherlich zumutbar) ist. Allerdings hat Frau Roche damit die Erwartungshaltung eines bestimmten Teils ihrer Klientel dann auch pflichtschuldigst befriedigt - oder »bedient«, um im Jargon der Autorin bzw. Romanheldin zu bleiben. Der Rest des Buches kommt über weite Strecken ganz ohne detailverliebte Beschreibung diverser Sexual-Praktiken aus (abgesehen von einer herrlichen Bordell-Szene im schmalen Umfang von vielleicht funf, sechs Seiten) und offenbart durchaus tiefgründiges, wenngleich freilich nicht auf auf einem Sprachniveau, welches einen Literaturprofessor zufriedenstellen könnte. Aber Frau Roche »schreibt, wie ich rede«, wie sie selbst bemerkt hat. Der neue Roman ist demnach leicht zu lesen, handelt teils Tiefschürfendes umgangssprachlich ab und ist sogar noch gelungener als der formidable Erstling »Feuchtgebiete«, den ich mir demnächst erneut kaufen werde, zumal meine Ausgabe durch vielmaliges Lesen schon allerdeutlichste Spuren des Gebrauches aufweist.

Meine Damen und Herren: »Feuchtgebiete« war das morgendliche Sich-Strecken eines literarischen Titanen, »Schoßgebete« das den Schlaf-aus-den-Augen-reiben eben dieses Titanen. Insofern darf man exzeptionell großartiges erwarten, wenn dieser literarische Titan (welcher zu sein Frau Roche zweifelsfrei alle Voraussetzungen mitbringt) erst einmal sich erhoben hat, einen Kaffee getrunken hat und zur Tat schreitet! Großartiges wird kommen, meine verehrten Damen und Herren, Großartiges jenseits allem, was für möglich gehalten werden könnte!

Frau Roche, die göttliche Frau Roche beweist mit diesem neuen Roman endgültig, dass das voreilig an sie geheftete Etikett der Provokateuse, des Schmierfinks aus Berechnung keinerlei Substanz und Berechtigung hat - hier beobachten wir die Entwicklung der größten, vielleicht letzten Hoffnung der deutschsprachigen Literatur, die Lästermäuler werden zwangsweise verstummen, sobald Frau Roche weitere literarische Arbeiten geschaffen haben wird!

Übrigens halte ich ein Gesamturteil nach der Konsumation von nur zwanzig Seiten doch für gelinde gesagt verfrüht - um sich ein fundiertes Urteil zu bilden wäre die Lektüre des Werkes in seiner Gesamtheit angezeigt - auch auf die Gefahr hin, am Ende zu keinem anderen Urteil zu gelangen, aber dieses entspränge dann zumindest einer Gesamt-Perspektive. Die von Ulrich erwähnten »Scheußlichkeiten« und »Widerwärtigkeiten« allerdings kann ich auch in den ersten zwanzig Seiten nicht erkennen, vielmehr handelt es sich um eine in nüchtern-trockenem Ton verfaßte Alltagsbeschreibung körperlicher Vorgänge. Die ganze gesellschaftliche Aufgeregtheit über die Werke Charlotten´s entspringt ja nur der (männlichen) Irritation darüber, dass eine Frau hier völlig emanzipiert in das letzte männliche Refugium, eine der letzten Bastionen eindringt, nämlich das »Schweinigeln« in der Literatur. - Wie auch immer: ein abschließender Befund nach nur zwanzig Seiten erscheinet mir verfrüht, es ist als wolle man Sinatra´s gesamte Columbia-Phase nach dem Hören von »Bim Bam Baby« und Tennessee Newsboy« beurteilen.

Ich selbst gebe unumwunden zu, dass mir eine auch nur annähernd objektive Beurteilung des Werkes der Frau Roche völlig unmöglich ist - meine grenzenlose Verehrung und Ehrerbietung für Frau Roche als Person und Künstlerin machen mir ein solches Unterfangen zur puren Unmöglichkeit. Alles - absolut alles - Tun und Lassen der Göttlichen vermag in mir nichts anderes denn lautere Begeisterung und Zustimmung hervorzurufen. Jawoll, der Boden, über den Frau Roche schreitet, erscheint mir unbedingt der Anbetung wert, so weit reicht meine bedingungslose Verehrung für sie sowohl als Person wie auch als Lichtgestalt der deutschen Medienlandschaft.


Die Göttliche in einer photographischen Abbildung neueren Datums

Aber auch weniger Befangene als ich kommen anläßlich von »Schoßgebete« zu durchaus wohlwollenden Befunden, unter anderem die FAZ, der Spiegel usw. deren Grundtenor jeweils ein durchaus positiver ist.

Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.


Statten Sie bei Gelegenheit auch meiner umfangreichen Sinatra-Webseite einen Besuch ab:
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Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."

*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***

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