Moonlight Becomes You Moon Song Moonlight Serenade Reaching For The Moon I Wished On The Moon Oh, You Crazy Moon The Moon Got In My Eyes Moonlight Mood Moon Love The Moon Was Yellow
Ein Werk, das innerhalb der Originalalben einen besonderen Platz einnimmt. Meine Gedanken hierzu nachfolgend.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
5.0 von 5 Sternen Der November, die Melancholie, der Mond und Sinatra, 15. Februar 2011
Rezension bezieht sich auf: Moonlight Sinatra (Audio CD) Melancholisch ist er, der November.
November 1965. Sinatra im Studio; gemeinsam mit Nelson Riddle und dessen handverlesenen Musikern. Ein Konzeptalbum in seiner reinsten Form wird eingespielt. Thematisch steht der Mond im Fokus. Und das ist außergewöhnlich. Jeder Song handelt von dem Trabanten, der die Menschheit seit jeher fasziniert. Frank ist einem Höhepunkt seiner Popularität. Er ist auch auf dem Gipfel seiner vokalen Brillanz. Riddle, der Maestro, der beinahe Unberührbare, bildet die kongeniale Ergänzung zu dem One-man-Ausnahmetalent, das die Nacht und die Sehnsucht und die Melancholie besiegt, indem es das tut, was es wie kein Anderer kann: Singen. Singen mit einer Inbrunst, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Aber ganz gewiss auch nicht vom Mond. Nein, ganz und gar nicht.
Sie swingt nicht, die Novembernacht. Bezaubernde Melodien, teils mit sanftem Bossa Nova verbunden sind es, die das Orchester zum Klingen bringt. Melodien von überbordender Schönheit und Wohlklang. Riddle hat genial arrangiert. Das Studio, die Musiker, haben sich heute dem Sentiment verschrieben. Dem Sentiment, nicht aber dem Kitsch. Bobby-Sox-Schmachtfetzen der 40er Jahre? Haben keinerlei Chance. Bleiben konserviert in der angestaubt-süßlichen Columbia-Truhe mit der Aufschrift "Es war einmal". Weltmusik, Beständiges, nichts anderes wird eingespielt, mit dem Mond als Verbindungselement, der alle Songs dieses Albums miteinander verwebt. Merkwürdig. Nie kommt Langeweile auf, nie ein Eindruck von Eintönigkeit, nie Überdruss. Bei diesem Füllhorn an im Studio konzentrierter Kompetenz hätte vielleicht gar die Hölle thematisiert werden können, ohne Schrecken zu erzeugen. Da ist einfach nur Wohlgefühl, Romantik in ihrer unschuldigsten Ausprägung, erzeugt von perfekt aufspielenden Musikern. Und einem Sinatra, der mit diesem Album einen bis heute unerreichten Meilenstein ins Leben singt. Einen Klassiker ins Mikrofon leidenschaftet, der dem Geniestreich "September of my years" in nichts nachsteht. Einen Klassiker in seiner ureigensten Definition: Epochenübergreifend, modeunabhängig.
Melancholisch ist er, der Monat November. Vielleicht ist er aber auch unabdingbar. Unabdingbar, um ein solch zeitloses Meisterwerk zu realisieren.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Ein sehr schönes Review. Dieses Album stellte für mich immer die letzte Großtat des Gespanns Sinatra/Riddle dar. Das letzte Sinatra-Album, auf dem von A bis Z alle Zutaten stimmen. Sinatra´s Gesang überzeugt mich hier - leider zum letzten Male - zu mindestens einhundertdreiundvierzig Prozent! Eine Meisterleistung ohne Abstriche, eines der besten Alben Sinatras aus den 60er Jahren - meine Damen und Herren, falls Sie nicht schon, dann jetzt aber sofort - eine Anschaffung, welche Sie gewiss nie zu bereuen haben werden.
Ich denke, dass Holger diese Reviews mit auf die EOTC-Seiten übernehmen sollte, samt Wertung. 5/5 Punkten stünden in diesem Fall ja für hervorragend.
Nebenbei bemerkt: Ulrich schreibt nur großartige Rezensionen, diese hier jedoch ist meine Allerliebste. Jedes Wort, jede Silbe trifft zu 100% genau das, was ich selber über dieses Album denke.
Thorsten Bode
Züchtige mich, Herr, - doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibst.
Zitat von T.BodeIch denke, dass Holger diese Reviews mit auf die EOTC-Seiten übernehmen sollte, samt Wertung.
Falls Ulrich seine Zustimmung gibt, wäre ich nur zu gern bereit, die bislang hier eingestellten Reviews in die EOTC-Seiten einzugliedern. Sie würden unter "Service/Fanstimmen" gelistet, zusätzlich würde noch in meiner eigenen Rezension mittels Link darauf verwiesen werden.
Entsprechende Zustimmung hiermit erteilt. Im Sinatra-Forum sind sie allemal besser aufgehoben als bei AMAZON, da sie von dort häufig gegen jedes geltende Recht als Produktbeschreibung bei EBAY kopiert und somit missbräuchlich verwendet werden.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Nochfolgend meine Ansicht zum Album, wie sie auch auf meiner HP nachgelesen werden kann:
"Aufgenommen am 29. und 30. November 1965 stellt diese Platte eine erfreuliche Rückkehr zum "Concept-Album"-Gedanken der 50er-Capitol-Phase dar.
Zehn Stücke zum Thema "Moon" hatte man sich ausgesucht und man hatte durchwegs gut gewählt. Es ist dies auch das letzte Album, auf dem Sinatra es stimmlich mit seinen Leistungen aus der Capitol-Zeit aufnehmen kann.
Bei allen kommenden Veröffentlichungen müssen bereits mehr oder weniger starke und sich im Laufe der Zeit mehrende Abnützungserscheinungen konstatiert werden, die dem Musikliebhaber mitunter den Hörgenuss ganz beträchtlich beeinträchtigen und in manchen Fällen richtiggehend vergällen.
Hier jedoch, meine sehr geehrten Damen und Herren, befindet sich Sinatra noch einmal in Hochform und bietet ein Glanzbeispiel seiner Sanges- und Phrasierungskunst.
Dem durch und durch großartigen Album fehlt es wahrlich nicht an Höhepunkten, trotzdem soll versucht werden, einige der Highlights ganz besonders hervorzuheben: Oh You Crazy Moon und The Moon Was Yellow beispielsweise sind solche Höhepunkte, aber auch die restlichen Nummern sind von ganz ähnlichem Kaliber und werden vom Sänger in ganz derselben überzeug- enden Art und Weise vorgetragen.
Die Stimmung der Songs ist melancholisch bis nachdenklich - mit Ausnahme der Nummer Oh You Crazy Moon, welche mit ihrem lässig-getragenen Swing in dieser Hinsicht etwas aus der Reihe tanzt. Der Song ist eine der allerbesten interpretatorischen Leistungen Sinatras nicht nur der 60er Jahre, sondern vielleicht überhaupt.
Das Arrangieren der Songs lag wieder einmal in den bewährten Händen des genialen Nelson Riddle, dessen Arbeit auch hier gar nicht hoch genug gelobt werden kann.
Das Thema des Albums - "Moon" - passt ganz hervorragend zu Sinatra und der Sänger vermag hier in wirklich jedem einzelnen Song einhundertelfundneunzigprozentig zu überzeugen, ja Sinatra befindet sich auf diesem Album in fast schon beängstigend zu nennender Hochform. Leider zum letzten Mal in seiner Laufbahn... In der Tat: Eine Schwachstelle ist auch bei kritischster Betrachtung kaum auszumachen.
Das Album ist ohne jeden Zweifel eine der besten Sinatra-Platten überhaupt und fasziniert bei jedem neuerlichen Hören. Leider erfährt das Album nicht immer die Würdigung, die es eigentlich verdient und Moonlight Sinatra wird überlicherweise sträflich vernachlässigt, wenn es darum geht, die besten Alben des Barden aufzulisten.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, verfügen Sie sich in ihr bequemstes Gestühl (bei mir ist dies ein ziegelroter Ohrenbackensessel), legen Sie das Album auf beziehungsweise ein und lehnen Sie sich zurück - genießen Sie den letzten stimmlich zur Gänze überzeugenden Auftritt Sinatras auf einem Tonträger. Sie werden mir hinterher mit Sicherheit beipflichten, wenn ich schon vorhin bemerkte, dass diesem Album ganz allgemein viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde und wird.
Nie wieder sollte es Sinatra gelingen, nach diesem Album auf gleich hohem stimmlichen und interpretatorischen Niveau zu agieren, hin und wieder und viel zu selten blitzte zwar in manchen Momenten die hier über die gesamte Länge des Albums verströmte Magie auf, aber dies Album ist definitiv des Barden letztes Meisterwerk. Moonlight Sinatra wurde übrigens Monate vor dem Album Strangers In The Night aufgenommen, erschien aber dennoch später."
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***