Guten Tag!
Höchste Eile tut Not, werthes Publicum, geschätzte Filmfreunde – leider ganz kurzfristig anberaumt ist folgender TV-Tipp. Sie werden mir meine Säumigkeit schon nachsehen müssen, ich gestehe frank und frey den Austrahlungstermin des Films selbst erst vor wenigen Minuten der Gazette entnommen zu haben. Vor freudiger Erregung hätte nur mehr ein Weniges gefehlt und ich hätte meine dritte Tasse morgendlichen Kaffees verschüttet.
Wohlan, schreiten wir ohne weitere Verzögerung zur Tat:
Samstag, dritter Juno Zwotausenduhrsechs
3SAT
Vierzehn Uhr Vierzig
Alexis Sorbas
(GR/USA Neunzehnuhrvierundsechzig)
Unter der Regie von Michael Cacoyannis sehen wir Alan Bates als britischen Schriftsteller, der auf Kreta eine heruntergekommene Kohlenmine erbt. In einer Hafenkneipe begegnet er einem schon in die Jahre gekommenen, aber äußerst vitalen Herumtreiber, gespielt von Anthony Quinn. Die beiden so unterschiedlichen Männer (der eine intellektuell-distanziert, der andere aufbrausend und voll unbeschwerter Lebensenergie) werden zu Freunden und beschließen die Mine wieder auf Vordermann zu bringen. Der kauzige Alte wird zu einer Art Lehrmeister für den jungen Schriftsteller und in der Tat: Es gibt einiges, was er, der Kulturmensch, von dem primitiv-ungebildeten, erdverbundenen Genußmenschen lernen kann. Die elementare Lebensphilosophie des Alten wirkt ansteckend auf den Schriftsteller. Als der kühle Brite schließlich Wohlgefallen an einer jungen Witwe (Irene Papas) findet (und umgekehrt) kommt es aufgrund der archaiischen, männlich-dominierten Gesellschaftsordnung des Dorfes zu einer Tragödie.
Der Film entstand nach dem gleichnamigen Buch von Nikos Kazantzakis und wurde mit drei Oscars ausgezeichnet. Die weltberühmte Musik des Streifens stammt von Mikis Theodorakis. Anthony Quinn ist hier in der Rolle seines Lebens zu sehen. Ein Mime von großem Format! Ich darf Ihnen auch den Roman besonders anempfehlen – selbstredend befindet er sich seit vielen Jahren in meiner Bibliothek, wie natürlich auch eine Kauf-VHS-Kassette des Filmes.
Ich hoffe, Sie gewahren diesen Eintrag noch zur rechten Zeit, lagern Sie sich in der für Sie am bequemsten Stellung vor Ihrem Televisionsgerät, beziehungsweise zeichnen Sie den Film mit Hülfe einer zweckentsprechenden Apparatur auf – einhundertundfunfunddreißig lohnende Minuten – werthes Publicum, dies meine heutige Anempfehlung, ich schließe mit den Worten von Alexis Sorbas: “...genießen Sie!“
Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.
Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Sinatra - Entertainer Of The Century
http://www.geocities.com/allthewaysinatra
“...die Diskussion geht weiter!...wo wenn nicht hier, wann wenn nicht jetzt?“