Guten Tag!
Ganz kurzfristig anberaumen muss ich diesen neuesten TV-Tipp für die Freunde des anspruchsvollen Films unter Ihnen – leider wurde ich erst recht spät der Ausstrahlung des Streifens gewahr. Dennoch hoffe ich, dass einige unter Ihnen, werthes Publicum, diese Ankündigung noch zur rechten Zeit zu lesen die Gelegenheit haben werden.
Freytag, einundzwanzigster Avril Zwotausenduhrsechs
3SAT
Zwoundzwanzig Uhr Zwanzig
Einer flog über das Kuckucksnest
(USA Neunzehnuhrfunfundsiebenzig)
Unter der Regie von Milos Forman erleben wir einen ohne Übertreibung grandiosen Jack Nicholson als Kleinkriminellen, der sich als Simulant in eine psychiatrische Klinik einweisen läßt, um einer Haftstrafe zu entgehen. Als er gegen die dorten herrschenden Mißstände (verkörpert vor allem durch die in diktatorischer Willkür verfahrende Oberschwester) aufbegehrt, wird er zwischen den Mühlsteinen eines unbarmherzigen Systems zermalmt.
Der hochdramatische Film entstand unter Mitwirkung einer ganzen Riege wirklicher Patienten und konnte insgesamt funf Oscars einheimsen. Seien Sie zu diesem Termin in unmittelbarer Nähe Ihres (betriebsbereiten) Televisionsgerätes oder aber bemühen Sie ein herkömmliches und zuverlässiges Aufnahmesystem. Der Film ist zweifelsohne einer der Meilensteine des amerikanischen Siebziger-Jahre-Kinos – wie immer empfehle ich auch diesmal meinem hochgeschätzten Publicum einen Film, den ich höchstpersönlich über viele Jahre hinweg schon mehrmals auf der Leinwand von Lichtspieltheatern und auch im TV mitzuverfolgen die Gelegenheit hatte und den ich selbstredend seit Jahren als Kauf-VHS-Kassette im Regal thronen habe. Insofern dürfen Sie, wie eigentlich immer, meinem prinzipalen Urteil bedingungslos vertrauen.
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Ich darf Sie in eigener Sache nochmals und unverbrüchlich darauf hinweisen, dass ich hierorts ausschießlich Filmwerke anempfehle, welche sich auch in meiner gigantischen Film-Sammlung befinden und welche mir (zumindest in den allerhäufigsten Fällen) auch als Kauf-Video vorliegen – daran allein schon dürfen und können Sie ermessen, welchen hochgradig künstlerischen Wert ein hierorts empfohlener Streifen hat. Potz Tausend, ja glauben Sie denn etwa, ich würde mein Geldsäckel für irgendeinen Mist auftun????
Lehnen Sie sich also in Ihr Fernsehgestühl zurück – ganz eingesponnen in der beruhigenden Gewißheit, ein von mir höchstpersönlich mit dem Prädikat „prinzipiell meysterhaft und hochgradig erquicklich“ versehenen Film genießen zu dürfen. - - - Schon lange hegte ich den Plan, eine eigene Rubrik mit Filmempfehlungen einzurichten, war jedoch etwas im Zwiespalt, ob solcherlei Empfehlungen von Seiten des Publicums nicht womöglich gar als dreiste Bevormundung angesehen werden könnten – nichts steht mir ferner, werthes Publicum, geschätzte Besucher meiner elektronischen Informationseinrichtung! Dies gesagt, befinde ich mich itzo mit mir und meinem Gewissen völlig im Reinen. Im Übrigen steht es Ihnen selbstredend frey, auch selbst Programmhinweise beziehungsweise -empfehlungen in das Forum zu stellen. In Hinkunft werde ich mich b-e-m-e-u-h-e-n, meine Hinweise schon einige Tage vor Austrahlung des betreffenden Films zu avisieren – ein Service gerade auch für jenen Teil meines Publicums, welcher diese hochgradig informative Diskussionsplattform nicht tagtäglich frequentiert (tagtäglicher Besuch dieser Einrichung ist nämlich zwar nicht vepflichtend (nebbich) aber unter uns gesprochen dennoch dringend angezeigt).
In der Tat – im Laufe der Zeit wird hier also eine Art Nachschlagewerk für anspruchsvolle Filme entstehen, dergestalt, dass in einigen Jahren vielleicht schon ein nicht unerheblicher Teil der TV-Konsumenten beim Lesen eines Film-Titels unwillkürlich denkt: „Ob sich der Film lohnt? Am Besten geschwind – eins, zwo, drei - bei Prinzipal Schnabl nachlesen!“
Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.
Sinatra - Entertainer Of The Century
http://www.geocities.com/allthewaysinatra
“...die Diskussion geht weiter!...wo wenn nicht hier, wann wenn nicht jetzt?“