Guten Tag!
Geschätzte Freunde des anspruchsvolleren Films, ich freue mich ungemein, Ihnen hierorts erstmals die TV-Ausstrahlung eines Filmes des amerikanischen Filmschaffenden Woody Allen ankündigen zu dürfen – die Freude ist in diesem Fall besonders groß, handelt es sich nämlich um einen der besten Woody-Allen-Filme der letzten Dekade.
Montag, neunundzwanzigster Mai Zwotausenduhrsechs
RBB
Dreiundzwanzig Uhr Funfundreißig
Sweet And Lowdown
(USA Neunzehnuhrneunundneunzig)
In dieser Tragik-Komödie erleben Sie Sean Penn als begnadeten, aber hochexzentrischen Jazz-Gitarristen Emmet Ray, der in den 30er-Jahren nebenbei auch noch als Kleptomane, Glücksspieler und Zuhälter tätig ist und schon bei der bloßen Nennung des Namens von Django Reinhardt hysterische Zufälle bekommt. Dieser nämlich ist der einzige, der ihm an der Gitarre überlegen ist und dieser Umstand läßt ihn des Lebens nicht recht froh werden.
Woody Allen drehte eine ungemein komische, teils auch berührende Pseudodokumentation und tritt zu Beginn des Films auch selbst in Form eines Interviews zu Emmet Ray in Erscheinung. Wie bei Allen üblich, wimmelt der Film nur so von skurrilen Typen und geistreichen Dialogen. Wem das allein noch kein ausreichender Grund sein sollte, um sich vor dem TV-Gerät einzufinden, dem sei noch die fantastische Swing-Musik ans Ohr gelegt, von der der Film untermalt wird. Hauptdarsteller Penn wurde für seine Darstellung übrigens für den Osar nomminiert, gleiches gilt für Samantha Morton, welche Ray´s etwas arg naive und überdies stumme Freundin spielt. In einer weiteren tragenden Rolle sehen Sie Uma Thurman als Gattin des Gitarristen.
Ich rate Ihnen dringend und eindringlich, diesen Termin nicht zu versäumen, ich – und das sollte Ihnen schon Grund genug sein – versichere Ihnen, dass Sie neunzig Minuten Ihrer wertvollen Zeit gewinnbringend investieren, wenn Sie sich zum angegebenen Termin in Ihren Fernsehstuhl setzen oder eines oder sicherheitshalber mehrere Ihrer Aufnahmegeräte zweckentsprechend programmieren, um sich das Werk zeitversetzt anzusehen.
In der Tat, Sie müssen es mir schon erlauben und nicht krumm nehmen, dass ich zu guter Letzt noch einmal ganz intensiv und mit besonderem Nachdruck in Sie dringe: Versäumen Sie diesen Termin keinesfalls! Wie immer habe ich den Film schon mehrfach in Lichtspieltheatern und TV konsumiert (im Verhältnis 2:3 um ungenau zu sein) und habe den Film als VHS-Kassette im Regal liegen (entgegen weitverbreiteter Meinung soll man VideoKassetten nämlich nicht stehend sonder vielmehr liegend, allenfalls lehnend aufbewahren) und weiß also genau wovon ich spreche, wenn ich hierorts eine ganz und gar unbedingte Empfehlung abgebe.
Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.
Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Sinatra - Entertainer Of The Century
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“...die Diskussion geht weiter!...wo wenn nicht hier, wann wenn nicht jetzt?“