Guten Tag!
Es ist schon wieder eine ganze Zeit her, seit ich „Der Mann mit dem Goldenen Arm“ zuletzt gesehen habe, allerdings erinnere ich mich gut daran, dass der Film das Drogen- und Spielermilieu recht gut eingefangen hat. Einige der Szenen (vor allem im Gefängnis oder auch die Szene in der Machine auf Entzug geht) sind – so schein mir jedenfalls – sehr gut und ziemlich authentisch gemacht, zumal für einen amerikanischen Film des Jahres 1955. In dieser Zeit war eigentlich Drogenmißbrauch nicht wirklich ein Thema, welches Hollywood filmisch aufarbeitete (wenngleich seinerzeit eine große Zahl der Glamour-Stars der Filmbranche Drogen konsumierte und manche davon echte Abhängige waren).
Es ist sicherlich nicht zuletzt am Regisseur – ich glaube, es war Otto Preminger – gelegen, dass das Milieu in doch recht eindrucksvoller Art geschildert wurde. Preminger drehte diesen Film eigentlich sehr „europäisch“, mit sehr düsterer Schwarzweiß-Athmosphäre. Die Schlußszene des Films allerdings ist dann in der Tat typisch Hollywood – dem damaligen Publikum wollte man ein Happy-End nicht versagen. Ein Film ohne Happy-Hand hätte pures Kassengift bedeutet. Ein Held konnte zwar -selten aber immerhin – sterben aber wenn, dann nur um durch sein Opfer anderen Personen zu einem Happy-End zu verhelfen. Hinsichtlich dessen hat sich seit jenen Tagen nicht merklich viel verändert. Ein amerikanischer Film ohne Happy-End ist nach wie vor Mangelware. Je nun, das genaue Gegenteil könnte man auch dem deutschen und vor allem französischen Film vorwerfen – sofern es sich um Filme mit einigem künstlerischen Anspruch handelt. Ich erinner hier nur etwa an den Klassiker "Außer Atem".
Das Buch zum Film kenne ich nicht, habe es allerdings vor einiger Zeit in einem Buchkatalog als preiswertes Schnäppchen gesehen, wie ich mich gerade jetzt erinnere. Seinerzeit habe ich leider versäumt, mir das Buch zuzulegen, obwohl es nur wenige Teuronen kostete. Ich hatte ziemlich fest vor, es zu bestellen, habe die Sache dann aber hinausgeschoben und letztlich leider vergessen. Sollte es mir aber wieder einmal unter die Augen kommen, werde ich diesmal nicht zögern zuzuschlagen. Ich kann mir gut denken, dass das Buch atmosphärisch noch um einiges dichter ist als die Verfilmung.
Den Film sehe ich eigentlich als Sinatra´s bestes filmisches Werk an und finde seine Darstellung eigentlich viel eher eines Oscars würdig als seine eher bescheidene Nebenrolle in „Verdammt in alle Ewigkeit“.
Allen noch einen gemütlichen Abend
H.S.
Sinatra - Entertainer Of The Century
http://www.geocities.com/allthewaysinatra
“...die Diskussion geht weiter!...wo wenn nicht hier, wann wenn nicht jetzt?“