Ich hatte die Gelegenheit, das neue Opus im Netz probezuhören (leider ist das Angebot nicht mehr existent) und bin ehrlich schockiert.
Nicht, dass mit Bennett je gefallen hätte, aber dies neue Album schlägt dem Gerber das leder ins Gesicht.
Zunächst hat man
wie bei Sinatra's Duets-Album keine Songs gewählt, die sich für ein Duett eignen, sondern irgendwelche Hits, dann sind viele der Partner
wie bei Sinatra gänzlich ungeeignet (Paul McCartney etwa).
Das schlimmste ist jedoch, dass der einzig irgendwie mögliche Kaufgrund, nämlich hoch-qualitative Arrangements nicht anders klingen, als ein glatter weicher Samtteppich.
Da wurde wie bei allen anderen Mainstream-Produkten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gesetzt und jede Andeutung einer Ecke oder Kante sorgfältigst glattgehobelt.
Erschwerend kommt hinzu, dass Bennetts Stimme nichts anderes mehr ist, als ein ächzendes Wrack
wie bei SinatraSein beachtliches Stimmvolumen, was ja immer ein Markenzeichen war, ist ganz weg. Der krächzt nur noch!
Das absolute "stimmliche Waterloo" (danke Holger, geile Wortschöpfung) ist dann auch das einzige Solo-Stück, "I Left My Heart In San Francisco".
Wenn das sein letztes Album sein sollte, so hat nun auch Bennett den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören verpasst.
Dies allein wäre ja nichtmal eine Schande, wenn das gesamte Produkt in der Gesamtheit nicht so eine Schande wäre...
Zudem: Die Tatsache, dass dies Album in nicht nur einem Punkt ungeahnte Ähnlichkeit mit Sinatra's Duets hat, lässt ihn doch wieder deutlich in die Nähe eines Epigonen rücken...
Thorsten Bode
"May you all live to be 150 years old, and may the last post you read be mine!"Mindtime - The Online Show