So, meine Freunde.
Den ganzen Text habe ich geändert, ich glaube, kaum eine Zeile ist noch wie vorher.
Hinzu kommen ein paar zusätzliche Version, die ich seit Schreiben der Rohfassung des Textes angehäuft habe und ebenso ein paar Überraschungen:
Dieser Song ist wahrlich ein harter Brocken, erst recht wenn man sich vornimmt, jede einzelne in der Sammlung befindliche Version zu rezensieren.
Dazu muss man wissen, dass meine Sammlung in den letzten Monaten besonders bei den Konzerten einen Quantensprung nach vorne gemacht hat, besonders im Hinblick auf Konzerte, welche ja nunmal besonders "Tramp"-lastig sind.
Die Frage nach dem bevorzugten Arrangement ist natürlich eine reine Geschmacksfrage, besonders wenn man bedenkt, dass Byers das Stück mit seiner Orchestrierung quasi neu erfunden hat.
Den Song neu arrangieren zu lassen war wie ich denke eine kluge Entscheidung und zwar in der Hinsicht, dass der Byers-Chart sich besser eignet, eventuelle stimmliche Defizite auszugleichen, so ist auch zu erklären, dass der stimmlich schlecht disponierte Sinatra der Jahre '74/'75 hier augenscheinlich immer noch sehr mitreißende Versionen des Songs abliefern konnte.
Ein Paradebeispiel für dieses Phänomen ist natürlich der sehr umstrittene "Main Event" des Jahre 1974.
Während er bei den Songs mit eher moderatem Tempo bzw. bei den Balladen meiner Meinung nach auf der ganzen Linie versagt, kann er bei den schnelleren Songs ála "Tramp", "My Kind Of Town" oder dem von Woody Hermans "Thundering Herd" so reißerisch gespielten "I've Got You Under My Skin" noch durchaus Punkten.
Insgesamt betrachtet bevorzuge ich jedoch das subtilere Riddle-Arrangement, das dem Interpreten IMO mehr Raum für Interpretation und Improvisation gewährt, was Sinatra auch immer wieder auszunutzen weiß.
Wie gesagt, die Entscheidung, das Arrangement für das Comeback neu schreiben zu lassen war klug, ich glaube nicht, dass der ohnehin schon schlechte Sänger der Jahre '74/'75 und '88+ aus dem Original-Arrangement noch viel rauszuholen imstande gewesen wäre, dafür verlangt es einfach auch ein gewisses stimmliches Niveau, das er während dieser Jahre einfach nicht (mehr) besaß.
Anders sieht es da mit dem Zeitraum '77-'87 aus, hier befand er sich IMO wieder in einer Verfassung, die eine erfolgreiche Interpretation der Riddle-Version erlaubt hätte.
Was man wohl auch nicht vergessen darf ist, dass ein gewaltiges, fast hymnisches Arrangement, wie das von Byers einfach eine bessere Wirkung auf das Standardpublikum hatte, das bei Konzerten selbstredend überwog. Ein solches legte natürlich weniger wert auf "Kunst", als auf mitreissende Unterhaltung.
Wenn man daheim vor dem Fernseher oder vor der Stereoanlage sitzt, sieht die Sache naturgemäß ganz anders aus.
So, nun aber an die harte Arbeit, ein Schwall an "Tramps" wartet geradezu darauf rezensiert zu werden.
Ich gehe chronologisch vor.
Ich denke, dass dies einem solchen Vorhaben am besten gerecht wird.
"A Swingin Affair"- Studioversion
Der Bonus-Track des Albums "A Swingin Affair" leidet noch an dem, was ich das "Debut-Phänomen" nennen möchte.
Stimmliche und orchestrale Leistung sind nicht zu beanstanden, allerdings fehlt es noch an dem, was die Riddle-Version immer ausgemacht hat: Spontanität und Improvisation.
Dies hat aber auch einen entscheidenden Vorteil, stellt diese eher schnörkellose Fassung doch einen herausragenden Referenzpunkt für die Bewertung der späteren Interpretationen dar.
Dennoch haben wir hier ein Highlight des sehr guten "Swinging Affair"-Albums.
Besonders herausragend bei dieser Version ist die perfekt umgesetzte Klavier-Einleitung, ebenso wie die Leistung der Band, die ein punktgenaues, perfekt dosiertes Spiel an den Tag legt und mit solchen Größen wie Harry "Sweets" Edison durchsetzt ist.
COLUMBIA-Studioaufnahme (Soundtrack „Pal Joey“) vom 23.5.1957
Im Wesentlichen ident mit der vorhergehend beschriebenen Studiofassung und doch so viel mehr!
Wieder ein perfektes aber im Vergleich zur vorhergehenden Fassung doch ausgelasseneres, ja befreites Spiel der Band.
Sinatra phrasiert so gewitzt, ausgelassen und vor allem cool, dass es einem die Schuhe auszieht.
Man merkt auch sehr deutlich, dass diese Fassung entscheidenden Einfluss auf die kommenden Interpretationen hatte.
Hinzu kommt außerdem noch die großartige Saloon-Atmosphäre des Films, ein rauchgeschwängerter Club, ein Schlagersänger und eine "Lady", hier stimmt einfach alles!
Vancouver 08. Juni 1957
Zunächst muss ich sagen, dass mir dieses Konzert nur in sehr schlechter, murmeliger Tonqualität vorliegt.
Zudem werden hier gleich zwei (!) Versionen dieses Songs dargeboten.
Beide Versionen zeigen Sinatra in exquisiter Verfassung, besonders in der zweiten zeigt er sich jedoch ganz improvisationsfreudig, ja ich möchte fast schon schelmisch sagen.
Ich möchte sie fast als eine Quintessenz der sinatrischen Meisterschaft auf diesem Gebiet bezeichnen.
Er spielt mit dem Text und legt eine Coolness an den Tag, die in der Tat seinesgleichen sucht.
Die erste Fassung ist dagegen etwas disziplinierter, macht jedoch nicht minder Spaß!
Was die zweite Version jedoch ganz deutlich abhebt, ist das coole Fingerschnippen am Anfang.
Aber um Sinatra auch einmal sprechen zu lassen: "It's A Wonderful Tempo!"
CAPITOL/BLUE NOTE-Liveaufnahme vom 31.3.1959 (zweite Show)
Meine lieben Freunde des EotC-Forums, welche Wonne es ist, diesem Konzert in voller Gänze zu lauschen, sollte ich besser nicht ausführen, möchte ich meine gesamten Kräfte doch auf die Rezension der einzelnen Tramp-Versionen fokussieren.
Ein paar Worte müssen jedoch gestattet sein: Ich werde es Sinatra nie, nie, nie verzeihen können, dass die Idee eines ganzen Studioalbums mit dem Red Norvo-Quintett verworfen wurde.
Welches ungeheure Potenzial hinter dieser Idee steckte zeigt uns dieses Live-Album aus dem Jahre 1959.
Jawohl, ich sage es ganz offen!
Sofort würde ich "That's Life" dafür hergeben und "The World We Knew" gleich hinterher.
Je nun, halten wir uns nicht mit Wunschträumen auf, eine der besten "Tramp"-Mitschnitte aller Zeiten ist noch zu bewerten.
Der äußerst verjazzte Sound des Norvo-Quintets hinterlässt einen brutalstmöglichen Eindruck der Entspanntheit, was diesem Song und seinem Arrangement nur zu Gute kommt.
Genial das Pfeifen am Anfang, hier zeigt sich aufs Neue Sinatras ungeheure Improvisationsmöglichkeiten, was den Jazz-Eindruck während des Hören weiter forciert.
Als Beispiel möchte ich die Stelle nach "She'd never mess with an idiot she'd hate" anführen, das ist Jazz, das ist Magie pur!
Es gibt genug Stimmen, die behaupten, Sinatra habe sich nicht für Jazz-Ähnliche Arrangements geeignet und führen Sinatras "Unsicherheit" und sein angeblich wenig souveränes Auftreten auf dem Album "Sinatras Swingin Sessions" an (was ich hiermit entschieden zurückweisen möchte).
Mit diesem Live-Album werden diese Leute lügen gestraft!
Sicher, für reinen Jazz, wie er zum Beispiel von Ella Fitzgerald u.A. praktiziert wurde, war unser Sinatra sicher nicht geeignet, seine Stärken lagen vordergründig auf anderen Feldern, dennoch denke ich, dass er auf Projekten mit einem gewissen Jazz-Einschlag zweifellos zu Glanzleitungen imstande gewesen wäre.
Wie gesagt: Hier haben wir den Beweis!
RAI-Studioaufnahme von Ende Mai 1962
Diese Szene erinnert mich immer wieder unweigerlich an die von Jenkins arrangierte Passage aus dem Fernsehspecial "A Man And His Music" (1965), ist es nicht toll, wie er da so lässig auf dem Hocker sitzt?
Auch wenn ich nach dem ersten Ansehen einen Lachkrampf leichteren Ausmaßes hatte, einfach zu komisch, wie am Ende eines jeden Songs immer wieder die selbige synchronisierte Szene verwendet wird, einfach zu komisch!
Diese Aufnahme im Vergleich zu den letzten von mir besprochenen ist wieder mehr an die originalen Interpretationen ála "Pal Joey" angelehnt.
Doch auch hier haben wir es mit einer sehr kleinen Besetzung zu tun, was auf mich den Effekt hat, dass der Song in seiner Erscheinung verglichen mit den ersten Aufnahmen großer Besetzung gestrafft wirkt.
Dies gibt dem Sänger die Möglichkeit, mehr in den Vordergrund zu treten, unterstützt ihn dennoch ganz hervorragend.
Fazit: Eine unterschätzte Perle.
ITN TV- bzw. ARTANIS/TRAMA-Liveaufnahme vom 1.6.1962 [„All God’s Children“-Tour]
Zunächst muss ich wieder einmal die Besetzung loben, welche man hier gewählt hat.
Klein, knackig, rhytmusbetont.
Auch fällt sofort wieder der Einsatz des Vibraphons ins Ohr.
Der '59er-Version aus Australien eigentlich fast schon zum Verwechseln ähnlich, auch stimmlich kann ich keinerlei Verschlechterung ausmachen.
Fazit: Ein sehr souveräner, aber doch routinierter Einsatz von Frank Sinatra und der klein besetzten Musik-Eingreiftruppe Bill Millers.
REPRISE-Liveaufnahme vom 7.6.1962
Auch hier hören wir wieder eine Version mit kleiner Besetzung.
Der vorhergehend besprochenen Version ähnlich, steht sie für mich dennoch hinter dieser zurück.
Sinatra zeigt (während des ganzen Konzertes) eine leichte Heiserkeit, wahrscheinlich die Erschöpfung durch vorangegangene Konzerte und Tourneen etc.
Desweiteren hat er hier nicht die großartige Laune, wie es zum Beispiel noch anno 1959 der Fall war.
Dennoch: Immer wieder gut zu hören, insgesamt eine sehr gute Version.
„A Man And His Music“ (CBS TV/Budweiser) vom 24.11.1965
Eine komplette Rückkehr der ursprünglichen großen Band-Besetzung.
Nicht umsonst, möchte ich meinen, spricht man hier im Allgemeinen von einer der gelungensten Versionen dieses großartigen Songs.
In bester Laune zeigt sich Sinatra während des ganzen (zurecht) Grammy prämierten Fernsehspecials, auch bei "Tramp" ändert sich daran nichts.
Als besonders einmalig möchte ich hier die Mimik und Gestik des Sängers bezeichnen.
Zudem stimmlich wieder einmal in Höchstform, dürfen wir hier eines der Highlights dieses magischen Specials miterleben.
Fazit: Wenn Souveränität, Coolness und Improvisationsvermögen einen Namen hätten, sie würden Sinatra heißen.
Das -so denke ich- hat dieses Fernsehspecial wieder einmal bewiesen.
„A Man And His Music Plus Ella Plus Jobim“ (CBS TV/Budweiser) vom 13.11.1967
Wenn man sich dieses Special ansieht, so weiß man möchte ich meinen, warum man eigentlich ein Fan dieses Mannes ist.
Hier erleben wir Frank Sinatra, den großen Entertainer, aber ebenso den einmaligen Künstler ("Ol' Man River").
Das ganze gipfelt schließlich in -ich hoffe es klingt nicht zu vermessen- Highlight der Entertainmentgeschichte, zusammen mit der immerwährend großen, 100-Kilo-Superlative Ella Fitzgerald hören wir hier ein "Tramp", welches sich durch Spontanität, Stimmgewalt, Timing, ja einfach durch alles auszeichnet.
Hinzu kommt ein (für diesen Song) verhältnismäßig halsbrecherisches Tempo, keiner der beiden Interpreten hat überhaupt je die Möglichkeit zu verschnaufen.
Hier erleben wir das perfektestete Tramp überhaupt, so und nicht anders muss dieser Song klingen!
Dennoch muss ich ehrlicherweise sagen, dass die Magie dieser Performance zu einem nicht minderen Teil in Ella Fitzgerald begründet liegt.
So erscheint mir, als stachele sie Sinatra immer wieder an, als kitzele sie auch noch die letzten Reserven aus ihm heraus, dennoch harmonieren die beiden auf eine Weise, wie ich sie nie für möglich gehalten hätte, sind beide doch absolut unterschiedliche Interpreten, aber genau das könnte einer der Gründe die Perfektheit dieses Duettes sein.
Sinatra und Fitzgerald, beide DIE Meister ihres Fachs, verschmelzen praktisch zu einer Einheit, ergänzen gegenseitig ihre Schwächen.
Fazit: Verdammt nochmal, hiermit wäre sie gefunden, die perfekte Tramp-Version!
WARNER-Liveaufnahme vom 16.11.1970 (zweite Show)
Ein letztes Mal hören wir hier das originale Arrangement des genialen Nelson Riddle.
Himmel, Gesäß und Nähgarn ist dieses Konzert langweilig, dagegen ist ja Andy Williams gleich wie eine Stimmungsgranate
Und das lässt sich auch durch die kleinen Scherze ("That's why anyone else (?) is a tramp") nicht verbessern.
Vollkomen ins Bild passt das Spiel der Band, man hat hier anscheinend auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gesetzt, Ergebnis ist eines der einschläferndsten Konzerte Sinatras, das man mit Geld oder guten Beziehungen erwerben kann.
Die erste Show des Tages ist übrigens fast identisch mit dieser hier...
July 16th 1974 in Sydney
Hier erleben wir zum ersten Male den Einsatz des großen Byers-Arrangements.
Hört man sich dieses Konzert an, ist man fast geneigt, das nachfolgend besprochene "Main Event" als einen Segen zu bezeichnen.
Die Unbeweglichkeit der Stimme Sinatras hat hier einen ersten traurigen Höhepunkt erreicht, ein großer Frosch im Hals macht hier jegliche Bemühungen von Seiten des Sängers -die an diesem Abend nichtsdestotrotz sehr groß waren- vollkommen zunichte.
"Tramp" geht ihm dennoch am Besten von der Hand, als überzeugend möchte ich diese Version dennoch nicht bezeichnen.
Besonders vernichtend fällt das Ergebnis aus, wenn man diesem Konzert per Kopfhörer lauscht.
Himmel, Herrgott - das klingt vernichtend schlimm und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht...
REPRISE-Liveaufnahme vom 13.10.1974 („The Main Event“)
Man merkt sehr deutlich, dass das äußerst bombastische Byers-Arrangement für zu Medienspektakeln hochstilisierten Großereignissen wie dem "Main Event" wie geschaffen ist.
Das bemerkenswerteste an dieser Fassung ist aber vordergründig die aufgeheizte Stimmung des Publikums und zu allererst das großmeisterliche Spiel von Woody Herman & His Thundering Herd, wirklich beachtlich, wie "groß" und gleichzeitig funky der Song hier klingt.
Die Leistung Sinatras ist als gut zu bezeichnen, Sinatra gelingt es mithilfe dieser Up-Tempo-Nummer, die furchtbar brummelnde, krächzende Stimme noch weitestgehend zu kaschieren, dennoch tritt auch hier die Unbeweglichkeit und sehr unangenehme Abdunkelung seiner Stimme sehr deutlich in den Vordergrund.
Anders verhält es sich, wie wir wissen bei den Balladen oder ganz, ganz deutlich beim eher moderat swingenden "I Get A Kick Out Of You", zu dem ich mir an dieser Stelle jegliche Bemerkung ersparen möchte.
ARTANIS/TRAMA-Liveaufnahme vom 27.11.1975
Niemals werde ich verstehen, warum einige Leute dieses Konzert als so großartig empfinden.
Sinatras Stimme hört sich IMO hier noch schlimmer an als in Sydney über ein Jahr zuvor an.
Eine nicht zu überhörende Heiserkeit ist bis in die kleinsten Winkel der Stimme Sinatras vorgedrungen, was dieser auch durch sein Geschrei nicht kaschieren kann.
Vergleicht man diese Performance mit den großmeisterlichen Leistungen der 50er und 60er Jahre, ja sogar mit der Performance, die wir aus dem "Main Event" kennen, bleibt einem nichts anderes übrig, ob dieser Katastrophe ungläubig mit dem Kopf zu schütteln und dieses ultimative Symbol für Sinatras beispiellosen stimmlichen Verfall alsbald aus dem CD-Player zu verbannen.
Ab damit in den Schrank, wo es bis zum nächsten (rein wissenschaftlichen Motiven dienenden) Abspielen Staub fangen kann.
Wie weise wäre es doch gewesen, wenn Sinatra nach seinem Scheitern während des "Main Event" gleich nochmal in Pause gegangen wäre, bis seine Stimme wieder in der Lage gewesen wäre, auch die Fans zu begeistern, die ihr Idol nicht alleine mit den Drüsen zu hören pflegen, sondern während des Lauschens auch den musikalischen Teil des Gehirns einschalten.
Entschuldigung, auch mit Benefiz lässt sich nicht alles entschuldigen - schon gar nicht Musik.
4. April 1976 Terrytown, Westchester Premiere...
Diese Version hier ist gleich in zwiefacher Hinsicht bemerkenswert.
Zum Einen der Eingangsvers "She get's too hungry for Pasta at eight...", zum Anderen der Zustand Sinatras.
Anders als bei den anderen Konzerten dieser Jahre schreit er zur Abwechslung einmal nicht, ganz im Gegenteil: Er wirkt ausgebrannt, müde - er hört sich schlimmer an als bei der schlimmsten Durchschnittsversion der ausgehenden 80er Jahre, fast schon zum Fürchten!
Ich möchte hier unser aller Freund Holger zitieren und komme zum Schluss, dass das Ganze klingt wie eine "mit größtmöglicher Nichtbeteiligung heruntergesungene Pflichtübung" klingt - Amen Bruder, so ist es (leider)!
„Frank Sinatra & Friends“ (ABC TV/Sears) vom 21.4.1977
Ist es nicht furchtbar?
Kaum ist seine Stimme wieder rehabilitiert, fängt er damit an, Figuren, wie die in ein Bettlaken gewickelte Musiknymphe Loretta Lynn, so wie die Eiskönigin Leslie Uggams in seine Show einzuladen, die sich mehr durch den Song schreit, als dass sie singt.
Ich bin fast geneigt, dies als das "Duets-"Syndrom zu bezeichnen, von den beiden anno 1993 eingespielten Alben kennen wir diesen kaum aushaltbaren Effekt ja zur Genüge.
Welch Lichtblicke sind doch da der Solo-Auftritt und das Duett mit John Denver - schade, dass die beiden nicht öfters zusammengearbeitet haben.
Aber nun zurück zu "The Lady Is A Tramp": Sinatras Leistung ist durchweg als sehr gut zu bezeichnen, ebenso die des von Maestro Riddle geleiteten Orchesters.
Wäre doch da bloß nicht dieses glitzernde, schreiende, grinsende Etwas, namens Leslie Uggams.
Ich meine, es ist Zeit für ein gründliches Remastering, um diesen Fleisch gewordenen Störfaktor ein für alle mal vom Angesicht dieser Welt zu verbannen.
CBS-Liveaufnahme vom 5.5.1978 („Cinderella At The Palace“ CBS TV vom 2.11.1978)
Abgesehen von diesem fetten, geifernden Komiker am Anfang (Don Rickles?), dem jeglicher Witz offenbar total abgeht, erleben wir hier ein weiteres Highlight des 70er-Jahre Sinatras.
In hervorragender stimmlicher Verfassung erleben wir unser aller Vorbild hier, ja fast aggressiv ("Ahhhh she get's hungry"), ohne dass er aber unsympathisch wirkt.
Desweiteren ist dieses Konzert durchgehend von einer geradezu brachialen Stimmgewalt geprägt, die (mich) sehr an die besten Jahre unseres Freundes Sinatra erinnern, ohne dass sie das Alter des Sängers verleugnet.
Auch erkennbar sind wieder einmal die für Sinatra typischen Wortspielereien, die den Song (für mich) immer wieder zu einem Ereignis machen.
Mit einem absoluten Gefühl für Musik und dennoch schlagfertig, segelt der wiedererstarkte Sinatra hier durch das Wasser des großen Byers-Arrangements; besser, meine lieben, lieben Freunde, kann man das nicht mehr machen!
Vergessen sind die schwierigen vorhergegangenen Zeiten, in denen sich der Künstler Sinatra offensichtlich im Wachkoma befand und freuen wir uns, dass er anno 1977 wieder in neuer Blüte erwacht ist (Studioarbeiten dieser Zeit sind ausdrücklich ausgenommen)!
(29) NBC-Liveaufnahme vom 27.9.1979
Grundsätzlich gilt hier dasselbe wie für die vorhergehend besprochene Fassung aus dem Ceasars Palace.
Dennoch wirkt er mir hier nicht ganz so schlagfertig, was den Highlight-Charakter dieser Fassung dennoch kaum schmälert.
Denn ich denke, dass man hier folgendes Bedenken muss: Dieses Konzert (ein Auftritt vor der wohl beeindruckendsten Kulisse der Welt, nämlich einem der Weltwunder von Gizeh) war von vornherein als ein musikhistorischer Meilenstein geplant, anders als ein Auftritt, vor dem eher (gelinde gesagt) liberalen Publikum einer Stadt wie Las Vegas.
Überhaupt gehört dieses Konzert zu meinen Lieblingen, was zum Einen an der hervorragenden Auswahl der Songs, zum Anderen in Sinatras großartiger Verfassung begründet liegt.
I'm sure, Cleopatra was a tramp!
WARNER-Liveaufnahme vom 20.8.1982 („Concert For The Americas“)
Ein Sinatra von ganz offensichtlich allerbester Laune.
Hier bietet man uns eines der besten Konzerte der 80er Jahre und gleichzeitig seiner gesamten Karriere.
"Tramp" macht da keinen Unterschied, man merkt ganz deutlich, dass er einen großen Spaß am Performen dieses Songs hatte.
Was diese Version ausmacht, ist das Folgende: Sinatra nimmt den Song fest in seinen Würdegriff, lässt ihn nicht mehr los, formt ihn hier nach seinen Gutdünkten, nicht umgekehrt (Bsp. beim Wiedereinsetzen: "She's broke, but - it's - oke", "Not crazy 'bout California...").
Er singt, tanzt und siegt, ein Sinatra, wie man ihn während der 80er wahrlich nicht jeden Tag erleben durfte.
Spontan fällt mir noch die geniale "Box-Szene" ein, die (soweit meine Erinnerung mir keinen Streich spielt) der "Sinatra" der Rat Pack-Tour -welche ich 2004 in der Hamburger Musikhalle bewundern durfte- adaptiert hat.
Sicher werde ich diese Version in meine persönliche Top-5 dieses Songs mit einziehen.
Meadowlands Arena 8.12. 1983
"Have You heard that she get's hungry...?"
"Ja Frank, bei mindestens 30 anderen Gelegenheiten habe ich schon davon gehört", ist man fast geneigt zu erwidern, wäre es nicht der große, wunderbare, schöne Sinatra, von dem diese Zeile stammt (bitte nicht allzu wörtlich nehmen).
Wieder eine hervorragende Version, wenn die Stimme seit "Concert For The Americas" auch leicht gelitten zu haben scheint.
Er klingt nicht ganz so spielfreudig, ja überschwenglich wie 1982 in La Romana, dennoch hört man eine besondere Kraft, dennoch ist man durchaus imstande, diese besondere Magie auszumachen, wie es bei diesen großen Performances stets der Fall ist.
Eine lohnende Version aus einem großen Konzert mit vielen, vielen Highlights (bespielsweise eine swingende Version von "Change Partners").
Für mich steht es jedenfalls auf der Wunschliste für eine baldige Veröffentlichung.
WARNER-Liveaufnahme vom 18.4.1985
Ähem...was kann man hierzu bloß sagen? Ich bin ehrlich gesagt leicht ratlos!
Zunächst ist zu erwähnen, dass Sinatra durchaus ganz gut bei Stimme ist, wenn er auch nicht übermäßig motiviert wirkt (gelinde gesagt).
Bei einem Publikum, wie dem, das uns bei diesem japanischen Konzert geboten wird, würde ich auch nicht meine letzten Reserven aufopfern wollen.
Aber vielleicht liegt es auch nur an der japanischen Mentalität, die klassicherweise nicht allzu überschwenglich ist?
Dennoch: Würde es in japanischen Betten so leidenschaftlich zugehen wie hier, die Insel wäre alsbald leergefegt!
Das "Tramp" wirkt auf mich hier wie der Durchschnitt schlechthin, alles nicht schlecht, aber auch keinesfalls bemerkenswert.
Wie er wirklich konnte, hat man aber zum Beispiel bei "Mack The Knife" oder "Luck be A Lady" gesehen, welche er mit beeindruckender Power darbietet.
Wie gesagt: Das "Lady Is A Tramp" von diesem Abend ist relativ schnell vergessen.
Allerdings möchte ich hinzufügen, dass dieses konzert für die VHS/DVD arg zusammengestümmelt wurde.
Und da ich die ungekürzte Version nicht kenne, will ich mal nicht zu ausufernd sein.
RAI TV-Liveaufnahme vom 27.9.1986
Dieses schöne Konzert bestärkt mich einmal mehr in der Auffassung, dass 1986 eines der besten Jahre des Spät-Sinatra war.
Mimik und Gestik sind diesen Abends jedenfalls sehr lebhaft, auch strotz er für seine (späten) Verhältnisse nur so vor Kraft, dennoch kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass diese Fassung eine außerordentliche Ähnlichkeit mit der von 1982 hat: Mimik, Gestik, Phrasierung ergeben hier ein deutliches Bild (alleine das "Boxen" spricht Bände).
Insgesamt kann ich dieses Konzert jedem empfehlen, den der späte Sinatra besonders am Herzen liegt, dieser Abend ist das beste Beispiel für seine (auch) späte Meisterschaft.
16. Juno 1987, Bari, Italien
Nicht Fisch, nicht Fleisch - hier haben Wir es mit einer reinen Durchschnittsversion zu tun.
Hinzu kommt allerdings, dass unser aller Idol hier so gar nicht in guter Verfassung ist.
RAI TV-Liveaufnahme vom 17.6.1987
Im Wesentlichen gilt für diese Version dasselbe wie für die Vorhergehende.
Und obwohl nur einen Tag später aufgenommen, glückt ihm der Song hier dennoch eine ganze Spur besser, denn man merkt hier wieder (Im Gegenteil zur vorhergehenden Version), wie viel Spaß ihm der Song bereitet.
Das ist es auch, was mir den späteren Sinatra immer wieder sympathisch macht.
Von der Leistung her mit dem Meister der 50er oder 60er Jahre naturgemäß kaum noch vergleichbar, dies kompensiert er jedoch allzu häufig mit seiner großen Hingabe und auch Leidenschaft.
RAI TV-Liveaufnahme vom 20.6.1987
Oha, dies ist wahrhaftig ein einmaliges Konzert, strömender Regen und ein besonders bemühter Sinatra.
Dennoch war es zuallererst die katastrophale äußere Verfassung des Seniors, die mich schockierte. Aufgedunsen und alt sah er aus, was so weit ich mich entsinnen kann primär an der Einnahme von Cortison (?) lag.
Der Stimme merkt man inzwischen das Alter sehr deutlich an, dennoch gibt der Alt-Star auch hier noch einmal sein Bestes.
In Summe bleibt es für mich dennoch Durchschnitt.
1. September 1988, Brisbane, Australien
Kein Vergleich zur über ein Jahr älteren Live-Version.
Sinatra legt hier viel mehr Energie in seinen Gesang, auch gesundheitlich scheint er in viel besserer Verfassung zu sein.
Er ist lange nicht mehr so aufgedunsen, wie es zum Beispiel in Verona noch der Fall war und dem entsprechend singt er auch besser.
Insgesamt eine recht gelungene Version des Spät-Sinatra.
Ultimate Event - 25. Februar 1989, Japan (Mit Sammy Davis Jr. und Liza Minnelli)
Entschuldigen Sie, meine Damen und Herren, aber ein tiefer Schock durchfuhr mich, als ich Sinatra hier zum ersten Mal auf die Bühne schreiten sah.
Und wie der Herr dann sogleich zu seinem Solo-Teil ansetzte, sah ich mich dann auch bestätigt: Nie zuvor hat Sinatra einen schlechteren Eindruck gemacht als hier (abgesehen von den zum Teil unsympathischen Auftritten der mittleren 70er Jahre).
Keine Kraft, völlig ausgelaugt wirkt er!
Ein völlig anderes Bild -und dies war für mich dann sogleich ein weiterer Grund mich zu wundern- erwartet einen dann aber im gemeinsamen Teil mit Minnelli bzw. Davis Jr.
Auf mich macht es den Eindruck, als hätte er während des Solo-Teils alle verfügbaren Kräfte eingespart, um später im direkten Vergleich mit den beiden Energiebomben Minnelli/Davis Jr. nicht allzu schlecht dazustehen. Und was soll ich sagen? Es lohnt sich - siehe bloß "Luck Be A Lady".
Kleine Anmerkung: Besonders amüsant, meine lieben Freundinnen und Freunde empfinde ich bei diesem Medley die Minnelli. Sie trägt hier ein glitzerndes, hautfarbenes, gefährlich kurzes Teil, das frappierende Ähnlichkeit mit einem Nachthemd hat (so ein kurzer Springer) - ziemlich kurios, wenn Sie mich fragen...
Zurück zu Sinatra und "The Lady Is A Tramp": Die Version an diesem Abend, obwohl nur Teil des Medleys und obwohl aufs Minimalste gekürzt, gefällt mir.
Zum einen aufgrund Sinatras recht ausgelassenen Gesangs, aber auch aufgrund des hervorragenden Orchesters an diesem Abend.
Dieser Abend ist für mich ein schlagender Beweis für die These, dass die Überzeugungkraft des alten Sinatras, trotz der gelinde gesagt nicht mehr rosig-jungen Stimme, viel mit Kraft und deshalb auch logischerweise mit der Tagesform bzw. dem derzeitigen gesundheitlichen Zustand zu tun hat - von allem begünstigt schien Sinatra durchaus noch zu guten bis sehr guten Leistungen imstande - alles in Relation zu seinem Alter versteht sich...
ABC(Australien)-Liveaufnahme vom 6.3.1991 („Diamond Jubilee Tour“)
Ehrlich gesagt war ich über alle Maßen überrascht, wie frisch "Tramp" bei diesem sehr späten Konzert noch klingt.
Eine der (leider) wenigen Sternstunden des sehr späten Sängers liegt direkt vor uns.
Geradezu verjüngt wirkt er hier auf mich, so unglaublich das auch klingen mag.
Besonders klasse sind die coole, coole Handbewegung am Ende und das Segnen des Publikums.
Wer eine der wenigen Sternstunden des uralten Sinatras erleben will, muss sich dieses Konzert ansehen, auch wenn er zum Ende hin sichtlich erschöpft ist.
Natürlich, bei den Balladen klingt er wie Methusalem nach dem Aufstehen und bei "Soliloquy" vertut er sich mehr als einmal im Text und dennoch finde ich das Konzert sehr bewegend.
CAPITOL-Studioaufnahme vom 1.7.1993
Es gibt Fassungen dieses Songs, die absolut uneingeschränkte Begeisterung hervorrufen wie z.B. die 59er-Version aus Australien, andere lassen einen eher kalt wie das Meiste aus den mittleren 70er Jahren und dann gibt es genau eine Version, vor der es mich ehrlich gesagt ekelt - das ist diese hier!
Entschuldigen Sie, meine Damen und Herren noch ein weiteres Mal, aber an dieser Fassung ist ja wirklich nichts gelungen:
Die Band klingt wie aus Hobbymusikern zusammengestellt und scheint während des ganzen Songs obendrein nicht ganz im Takt zu spielen.
Der zweite Minuspunkt ist der "Duettpartner" Luther Vandross. In seinem Metier ist er ja zugegebenermaßen richtungsweisend gewesen, hier jedoch wirkt sein Gesang wie eine Parodie auf Frank Sinatra, ganz davon abgesehen, dass er sich für diese Art der Musik ja nun überhaupt gar nicht eignet.
Das Lächerlichste ist das auch sein Gefipse während des Instrumentalteiles ("Dididididi") - Hat Sinatra sich dieses Album eigentlich je angehört? Er muss sich doch schrecklich verarscht, ausgesaugt gefühlt haben.
Über Sinatras Leistung in diesem Song möchte ich ja eigentlich lieber den Mantel des Vergessens hüllen, dennoch geht es leider nicht anders.
Ausgerechnet dieses Stück Musik zum Anfangssong von "Duets" zu machen ist ja wohl eine historische Fehlentscheidung - kaum etwas aus Sinatras Munde klang je derart greisig und kraftlos wie die ersten gesungenen Töne dieser "Tramp"-Version, ein einziges Trauerspiel!
Hinzu kommt die absolut sterile Atmosphäre dieses Albums die durch das mit dem mehr als fragwürdigen Aufnahmeverfahren zu erklären ist.
Einer meiner Lieblingsaussprüche stammt von Khan Noonien Singh, als er glaubt, dass Captain Kirk für den Rest seines Lebens auf einer trostlosen intergalaktischen Staubkugel zubringen muss: "Es ist sehr kalt im Weltraum!".
Jaja, dasselbe gilt auch uneingeschränkt für dieses Machwerk inklusive "The Lady Is A Tramp" - Also wirklich, da friert ja das Glas mit dem Orangensaft vor mir ein...
Hier kommt als (vor-)letzter Akt noch meine persönliche Top5 aller "Tramps":
1. „A Man And His Music Plus Ella Plus Jobim“
2. CAPITOL/BLUE NOTE-Liveaufnahme vom 31.3.1959
3. COLUMBIA-Studioaufnahme (Soundtrack „Pal Joey“)
4. („Concert For The Americas“)
5. CBS-Liveaufnahme vom 5.5.1978 ("Ceasars Palace")
So, speziell für meine EotC-Freunde kommen hier jetzt noch ein paar Version von (musikalisch) Sinatra-Verwandten Künstlern, oder solchen, die es gerne wären:
DVD: Robbie Williams Live At Royal Albert Hall
Also wirklich, hier gibt es ja nichts mehr zu beschönigen.
Anscheinend ohneAhnung von irgendwas arbeitet sich der Mann hier durch den Song, auch eine Melodie kann ich nicht ausmachen.
Die gewaltige Band wirkt gehetzt.
Diese Version entbehrt wirklich alles, was die wirklich guten Fassungen von Leuten wie Davis Jr., Fitzgerald und selbstverständlich auch Sinatra ausmacht - da hilft es auch nicht, wenn er ab und zu den Allerwertesten im Takt herumschwingt.
Überhaupt wird mir der Kult, der um diesen Mann gemacht wird, stets ein Rätsel bleiben. Wenn man Unverschämtheit und einen Rebellen will, soll man sich mit Eminem oder der Bloodhound Gang beschäftigen, will man einen gutaussehenden Künstler (was ist an diesem Irren bloß sexy? Ich versteh's nicht...), dann...ach keine Ahnung, das kann ich nicht beurteilen...
Zudem kommt, dass er noch nicht mal ein überragender Musiker ist!
Sammy Davis Jr., Studio-Version von 1960
Zupackend, akzentuiert - so kann man das Spiel der Band beschreiben und so ist auch Davis' Gesang.
In der Tat - das ist der Sammy Davis Jr. wie ich ihn über alle Maßen schätze - harter, jazziger Swing mit starken Anleihen beim Blues.
Das Fingerschnippen während der Eingangsverse verrät schon, was auf einen zukommt und man wird auch nicht enttäuscht.
Ich muss zugeben, dass Davis Jr. wegen seiner etwas eigentümlichen, auch gequetschten Stimme nicht für jeden etwas ist - ich mag ihn dennoch und insbesondere wegen der Energie, die er versprüht und die sich beim Hören auf einen überträgt.
Ella Fitzgerald - Ella in Berlin, 1960
Das Ganze beginnt ganz brav mit den Eingangsversen, die die Sinatra immer auszulassen pflegte.
Das einzige Mal, dass sie im Zusammenhang mit Sinatra vorkommen ist dann bezeichnenderweise auch in der Show mit Ella Fitzgerald...
Egal, wie gesagt, die Eingangsverse spiegeln eine trügerische Ruhe vor, denn kaum sind sie vorbei, haut die Fitzgerald einem den Song auch schon förmlich um die Ohren.
Die Band spielt mit größtem Drive, hält sich aber dennoch eher im Hintergrund auf, was allerdings einzig und allein an der Fitzgerald liegt.
Ich weiß nicht, wie die Dame das immer wieder macht - normalerweise müsste nach dem durchschnittlichen Stromverbrauch einer Fitzgerald bereits nach dem ersten Song Ende Gelände sein und doch hält sie dieses erstaunliche Niveau ein ganzes Konzert lang.
Interessant ist übrigens die Zeile: ""For Frank Sinatra she whistles and stamps, that's why the Lady is a tramp...", am Ende sagt sie noch schelmisch: "Thank you Frank Sinatra-fans" - Hach, beim ersten Hören, ich erinnere mich genau, fiel mir direkt die Kuchengabel aus der Hand - da fühlt man sich ja driekt angesprochen, herrlich!
Tausend Salutschüsse können die Genialität der Fitzgerald nicht genug honorieren, Lady Ella - ich verneige mich vor Ihnen!
So Leute, ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht (mir hat es dies).
Ich freue mich bereits auf viele, viele weitere Beiträge zu diesem spannenden Thema und schließe.
Euer Freund und Kupferstecher, Thorsten Bode