Zur Diskussion gestellt sei diesmal ein Beispiel für Sinatra als Interpret zeitgenössischen Materials. Spätestens Mitte der 60er-Jahre war klar, dass das Great American Songbook für die populäre Musik, die man auch im Radio gespielt wissen wollte, erheblich an Anziehungskraft eingebüßt hatte, um die Situation einmal vorsichtig zu umschreiben.
Diese Erkenntnis mündete dann auch in einer Neu-Orientierung Sinatras, was das aufzunehmende Songmaterial betrifft. Anno 1968 entschloss sich der Sänger zu einem geradezu waghalsigen Schritt, indem er sich an die Aufnahmen zu einem Album machte, welches ausschließlich neueres und neuestes Material enthielt und eine klare Absage an die Great-American-Songbook-Tradition darstellte. Das daraus resultierende Album Cycles gehört bei mir zu den allerungeliebtesten Alben in Sinatras umfangreichen Schaffen. Einen Song daraus wollen wir hierorts genauerer Betrachtung unterziehen:
Rain In My Heart (Musik und Text: Victoria Pike/Teddy Randazzo)
Sinatra nahm das Lied am 14. Novembre des Jahres 1968 auf und versicherte sich hierbei für das Arrangement der Dienste von Don Costa. Die Nummer wurde auch als Single veröffentlicht, allerdings mit herzlich wenig Erfolg. Meines Wissens nach ist Sinatra später nie wieder der Versuchung anheimgefallen, Rain In My Heart ein weiteres Mal zu singen, weder live oder in den Fernsehshows der kommenden Jahre. Wenn Ihnen dazu anderslautende Informationen vorliegen sollten, so lassen Sie es uns wissen, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Trotzdem die von Teddy Randazzo geschriebene Nummer einen kommerziellen Misserfolg für den Sänger darstellte, begegnen wir dem Namen Randazzo noch öfters in der Karriere Sinatras, zuletzt anno 1983 bei All The Way Home. - Auch bei Sinatra´s Album Ol´ Blue Eyes Is Back von 1973 war Randazzo in nicht unerheblichem Maße als Songschreiber beteiligt, sofern mich diesen Umstand betreffend meine Erinnerung nicht trügt.
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
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