Guten Tag!

Oh meine sehr verehrten Damen und Herren, geschätzte Leserinnen sowie Leser - nach einem kürzlich erfolgten Rundgang durch diese Einrichtung und fallweiser Lektüre teils schon älterer Einträge in den vielverschiedenen Teilbereichen kann ich nicht anders als - Sie gestatten - diese Einrichtung in höchstem Grade erquickend zu nennen.

Diese ungeheure Themenvielfalt, die vielfach so detailliert ausformulierten Stellungnahmen, welche zum Teil schon geradezu schriftstellerische Qualitäten aufweisen! Kurz und klein: Meine Damen und Herren, ich bin begeistert, hellauf begeistert!

So sehr ich auch im Hinternetz Umschau halte - ich kann und kann keine sinatragewidmete Einrichtung finden, welche aktuell in ihrer Gesamtheit jener, in welcher Sie sich gegenwärtig befinden, den Rang ablaufen könnte. Das Ihnen allen wohlbekannte amerikanische Forum ist inzwischen wenig mehr als ein Club Nancy-Honig-um-den-Bart-schmierender Opportunisten, welche jede noch so verunglückseligt schlampig gefertigete Neuauflage dieser und jener Platte in den höchsten Tönen preisen. Ein Jammer...

Das dienstälteste deutschsprachige Forum wiederum - Ihnen allen dürfte auch diese Einrichtung ein Begriff sein - herrjemineh... ich bin in der Tat sehr enttäuscht von der Entwicklung, welche dieses ehemalen durchaus erquickliche Forum gerade in den letzten zwo, drei Jahren durchlaufen hat... Sinatra - vor allem aber seine Musik - ist dorten bestenfalls zum Nebenthema geworden, leider, leider - niemand bedauert dies mehr als ich, das dürfen Sie, meine sehr verehrten Damenherrren, mir unbesehen glauben. Was ich aber am meisten bedaure, ist dass sich die dortigen Verantwortlichen mit der Situation gänzlich abgefunden zu haben scheinen und nicht einmal mehr Versuche unternehmen, endlich zu einer Aufarbeitung der musikalischen Hinterlassenschaft des Barden zurückzukehren... Man scheint dorten inzwischen bereits völlig resigniert zu haben - das ist traurig, das ist gar zu traurig.

In Summe also will mir unsere Einrichtung eindeutig als die derzeit mit Abstand erquickendste sinatragewidmete Kommunikationseinrichtung erscheinen - ohne unbescheiden zu sein, möchte ich selbst dafür das größte Verdienst in Anspruch nehmen. Meinen unermüdlichen Bemühungen sei dank, dass es wenigstens noch ein Sinatra-Forum gibt, welches diesen Namen mit Fug und Recht trägt - herrlich!

Ein gewisser Wermutstropfen ist freilich - ich gestatte mir mit Ihrer freundlichen Erlaubnis diesen Anflug von Selbstkritik - die hierorts ausgesprochen geringe Beteiligung seitens des Publicums, das ist ein wenig erfreulicher Umstand, der mich schon mehr als nur einmal am ganzen Körper nervös hat werden lassen. Aber auch diese Erscheinung wird aller Voraussicht nach nur temporärer Natur sein, spätestens das Jahr Zwanzigfunfzehn wird das Interesse der Allgemeinheit an Sinatra neu beflügeln und damit einhergehend wird mit Sicherheit auch die gegenwärtige Flaute in dieser Einrichtung ihr Ende finden.

Nun gut - meine hochgeehrten Anwesenden: Erlauben Sie mir, dass ich mir für meine jahrelange Aufbauarbeit unter mitunter auch widrigen Umständen mir heutigentages mit aller Herzlichkeit selbst auf die Schulter klopfe - auf alle beide und mehrfach.

Ich betrachte das Werk meiner emsigen Hände Arbeit und sage mir: „Siehe, es ist gut.“

Amen.

Euer Gnaden haben sich trotz aller gegenteiliger Beteuerungen natürlich nicht verändert - keiner der wenigen einst hier Alteingesessenen hätte dies auch je für möglich gehalten. Der PrinzipalMonarchErgebeneDiener und mit welchen Etikettierungen auch immer er sich zu schmücken pfegte, bleibt der gewohnt selbstherrlich-selbstbeweihräuchernde Gernegroß von ureigenen Gnaden, der nur dann larmoyant ins Büßergewand zu schlüpfen beliebt, wenn er sich wieder einmal garselbst das Wasser abgrub.
Dass er sich nun auch noch - siehe oben - Gottgleich darbietet, zeigt seinen aktuellen Zustand, dessen weitere Kommentierung sich aus den von ihm selbst gewählten, paradox-pervertierten Formulierungen von selbst ergibt und daher von mir nicht vorgenommen werden muss.

Zumindest in einem ist er wirklich groß: Im Abgraben jenes Wassers, seines (virtuellen) Lebenselexiers, das ihm eine Zukunft vorgaukelt, an die er selbst schon lange nicht mehr zu glauben vermag. Der Grund für die (scheinbare) Paradoxie, die jedoch psychologisch mehr als transparent ist und sich durch Hunderte der Einlassungen des "Siehe, es ist gut" - Verblendeten (Verzeihung: Erleuchteten) zieht.

Halleluja. Hossiana. (Sitzend zur Rechten Gottes).