Hiermit gebe ich Ihnen wieder einmal die Gelegenheit, sich eingehender mit einem Spaeth-Werk des Sängers zu beschäftigen, nämlich mit dem im August 1984 zur Veröffentlichung gebrachten Album L.A. Is My Lady.
Rechnet man die beiden „Duets“-CDs, die Sinatra stets im Verein mit anderen Sängern und Sängerinnen präsentieren, aus eben diesem Grunde nicht dazu, darf „L.A. Is My Lady“ als letztes „richtiges“ Studio-Album Sinatras gelten.
Das Album wurde im April und Mai des Jahres 1984 in Los Angeles und New York aufgenommen, bietet zum Teil hervorragendes Songmaterial, jede Menge namhafte Musiker von George Benson, Lionel Hampton und Ray Brown bis hin zu den Brecker Brothers und mit Quincy Jones einen Top-Produzenten, der erst kurz zuvor Michael Jacksons Album „Thriller“ zu einem Mega-Seller gemacht hatte. Fünf Arrangeure waren an der Produktion beteiligt: Quincy Jones, Joe Parnello, Torrie Zito, Sam Nestico und Frank Foster.
Von der Titelnummer des Albums wurde auch ein Video-Clip gedreht – kurioserweise ohne dass Sinatra selbst darin einen Auftritt hatte. Zusätzlich wurde der Produktionsprozess des Albums in Bild und Ton festgehalten und auf Video-Kassette unter dem Titel „Portrait Of An Album“ in den Handel gebracht. Von diesem 65-Minuten-Video soll auch noch eine längere Fassung existieren, die den damals aufgenommenen, aber unveröffentlicht gebliebenen Song „Body And Soul“ enthält. Beide Videos dürften inzwischen längst nicht mehr im regulären Handel erhältlich sein, sollten Sie was dies betrifft, andere/genauere Informationen haben, lassen Sie sie uns bitte hierorts zukommen.
Trotz dieser eigentlich überaus günstigen Voraussetzungen wurde die Platte von Publikum wie auch Kritik mit eher gemischten Gefühlen aufgenommen, in den amerikanischen Charts erreichte das Album den bescheidenen Rang 58.
Die heute erhältliche CD-Ausgabe des Albums beinhaltet ein Remake der Nummer „Mack The Knife“ aus dem Jahre 1986 – Sinatra lieferte damals einen neuen Gesangspart, nachdem die Nummer zu einem in Konzerten besonders gern gehörten Publikums-Liebling avanciert war. Die Original-LP-Version des Titels ist heutigentags auf keiner CD erhältlich, auch nicht auf der kolossalen 20-CD Edition „The Complete Reprise Studio Recordings“.
L.A. Is My Lady The Best Of Everything How Do You Keep The Music Playing Teach Me Tonight It´s Alright With Me Mack The Knife Until The Real Thing Comes Along Stormy Weather If I Should Lose You A Hundred Years Ago After You´ve Gone
Wie immer darf ich Sie nunmehr also dazu einladen, sich etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen und mit Ihren Beiträgen zu einer ersprießlichen und unterhaltsamen Diskussion beizutragen, teilen Sie uns Ihre Ansichten zu diesem Album mit, beziehen Sie – sofern Sie die Möglichkeit dazu haben – auch die Videos in Ihre Stellungnahmen mit ein, loben Sie was Ihnen lobenswert erscheint und scheuen Sie auch nicht davor zurück Kritik zu üben, wo sie Ihnen angebracht erscheint.
Beim ersten Titel dieses interessanten Albums ist man gleich erstmal perplex über das ungewohnte Klangbild, Synthezisersound war man von Sinatra bisher natürlich nicht gewohnt, hierdurch wirkt der Song aber ungewohnt "funky" wenn ich das mal so ausdrücken darf. Außerdem kaschiert es ein wenig den stimmlichen Zustand, denn gesanglich stellt der Song keine großen Ansprüche. Doch, "L.A. is my Lady" macht durchaus Spaß.
Bei "The Best Of Everything" ist man dann erstmal erstaunt über den stimmlichen Zustand Sinatras. Der Sänger wirkt müde und kraftlos. Dennoch gefällt der Song, nicht zuletzt durch die gute Orchestrierung.
"How Do You Keep The Music Playing" ist ein ganz hervorragender Song, durch die Band wunderbar interpretiert und auch Sinatra scheint sich Mühe zu geben, so wirkt er hier sehr viel sicherer als bei den restlichen Songs des Albums.
"Stormy Wäwwa" ließ mich beim ersten Hören vor geraumer Zeit regelrecht erblassen. Etwas greisigeres hat man aus Sinatras Mund wirklich nie gehört, zunächst schien es, als würde ich mitsamt meines Stuhles hinten überkippen, ging aber nicht (ein Chefsessel). Es gibt Zungen, die behaupten, diese gespenstische stimmliche Leistung wäre "der Blues", Kommentare dazu möchte ich mir lieber verkneifen!
Zu den restlichen Songs gibt es meiner Meinung nicht mehr viel zu sagen, ehrlich gesagt bin ich ein wenig ratlos, was ich hier noch schreiben könnte. Insgesamt wäre es vielleicht interessant gewesen, wenn man das Album zwei Jahre später, nämlich im Jahre 1986 aufgenommen hätte. Bekanntlich war er in diesem Jahr viel besser bei Stimme, was man anhand von zahlreichen Konzerten und auch der neu eingespielten "Mack The Knife"-Version sehen kann (die aus dem Jahre 1984 hat man dafür auf ewig in den Giftschrank verbannt).
In Ergänzung zur Rezension, die auf meiner HP nachgelesen werden kann, reiche ich hier folgendes nach:
Auf „Trilogy“ klang Sinatra zwar alt, aber dennoch erstaunlich rüstig und um einiges besser als in den Jahren zuvor nach 1973. „She Shot Me Down“ - veröffentlicht Anno Domini 1981 - wartete mit „A Long Night“ und dem Medley „It Never.../The Gal That...“ nochmals mit zwei späten Glanzlichtern auf, während der Rest des Albums leider nur zu deutlich illustrierte, wie sehr Sinatras Stimme nunmehr wieder im Abbau begriffen war – diesmal war der Prozess ein nicht mehr aufzuhaltender. „L.A. Is My Lady“ dann war der negative Offenbarungseid: Nichts geht mehr, rien ne va plus – aus und vorbei. Ein annehmbar gesungenes Lied (How do you keep the music playing – großteils eigentlich mehr gesprochen als gesungen, aber zugegeben doch ganz eindrucksvoll) kann nicht eine ganze Platte rechtfertigen!
Hier hatte man also 1984 – wohl wissend um Sinatras Stimmprobleme – alles was Rang und Namen in der Szene hatte, versammelt: George Benson, die Gebrüder Brecker, Ray Brown, Steve Gadd, Jon Faddis, Frank Wess – um nur die bekanntesten zu nennen - und andere wurden zur Unterstützung des angeschlagenen Sinatra zusammengetrommelt. Sogar der steinalte Bebop-Methusalem Lionel Hampton wurde in Marsch gesetzt, um bei diesem von Vorneherein aussichtslosen Unterfangen Beistand und Schützenhilfe zu leisten. Mit diesem Staraufgebot und dem gewieften Q. als Produzenten hätte eine sehr gute Instrumental-Big-Band-Platte entstehen können, doch leider fehlte den Verantwortlichen diese Einsicht und man gab das Projekt durch die inferioren Gesangsbeiträge eines längst schon „überstandenen“ Sängers dem Untergang preis. Kaum jemals zuvor in der Geschichte der populären Unterhaltungsmusik dürfte ein Denkmal nachhaltiger und mit lauterem Getöse gestürzt worden sein, als es hier der Fall war. Mit dieser Platte dürfte sich Sinatra keinesfalls neue Bewunderer geschaffen haben, es ist vielmehr anzunehmen, dass ihm viele Fans, die ihm auch nach dem ebenso unnötigen wie künstlerisch unbefriedigenden Comeback-Versuch 1973 aus alter Treue gefolgt waren, eben diese Treue – nun endgültig enttäuscht, vielfach vielleicht sogar angeekelt – aufgekündigt haben.
Für Quincy Jones dürften diese Sessions im Jahre 1984 der härteste Job seines Lebens gewesen sein – eine Platte mit einem bald 70jährigen Sänger, der zu dieser Zeit diese Bezeichnung kaum mehr verdiente, zu machen, dürfte wirklich alles andere als ein Vergnügen gewesen sein und hat Quincy Jones wohl mehr als nur ein paar graue Haare beschert. Die Schwächen dieser Platte liegen ja ganz offen und für jedermann erkennbar im Licht, nur es sind derer so viele, dass man kaum weiß, wo beginnen...
Schon die Soundqualität des Albums läßt sehr zu wünschen übrig: Das Schlagzeug klingt verwaschen und schwach, die Bläser kraftlos. Eine Big Band auf diese Art abzumischen, ist eigentlich ein Verbrechen. Da aber nicht irgendwelche Torf-Köpfe, sondern renommierte Ton-Spezialisten das Ergebnis verantworten müssen, liegt nahe, dass man offenbar genau dieses Klangbild erreichen wollte – höchstwahrscheinlich um den Klang an die schwache Stimme des Barden anzugleichen.
Das Video zu den Aufnahmen ist entsetzlich langweilig, vermutlich auch darum wurde es bisher auch noch nicht auf DVD veröffentlicht. Zudem macht Sinatra hier einen alles andere als fitten Eindruck. Seine körperliche Verfassung entspricht eins zu eins der stimmlichen Verfassung. Hier wirkt Sinatras Gesicht alt und reichlich aufgedunsen, nachgerade fast schon unkenntlich. Mit Lionel Hampton ist ein weiterer alter Mann anwesend, damals war Hampton schon in einem biblischen Alter, dennoch um ein vielfaches rüstiger als Sinatra. - - - Quincy Jones dürfte sich ja fast schon als Altenpfleger gefühlt haben, er hat mein vollstes Mitgefühl, vor allem hinsichtlich Sinatra, der damals nirgends weniger am Platze war als in einem Aufnahmestudio.
In Anbetracht der Umstände, unter denen „L.A. is my lady“ entstand, nimmt sich die Nummer How do you keep the music playing fast wie ein kleines Wunder aus, das ich bis zum heutigen Tag nicht recht zu begreifen vermag. Man hätte diesen Song als Single veröffentlichen und den traurigen Rest in den Abfall kippen sollen. Den Song Stormy weather noch einmal aufzunehmen, war eine klassisch zu nennende Fehlentscheidung, vom Blues ist hier wahrlich nichts zu spüren, vielmehr könnte angesichts Sinatras Schwäche den Hörer der Blues überkommen.
Ich denke, auch die verbissensten Fanatiker unter den Sinatra-Enthusiasten werden diese Platte kaum als einen Genie-Streich bezeichnen wollen. Obzwar Sinatra damals 1984 noch einige Schritte von der körperlichen Hinfälligkeit der späteren Jahre entfernt war, ist hier seine Stimme fraglos auf dem absoluten Tiefpunkt seiner langen, langen – zu langen – Karriere. Was eine gloriose Wiedervereinigung mit Quincy Jones hätte werden sollen, geriet letztlich zu einem Desaster und völligen Bankrott-Erklärung der künstlerischen Fähigkeiten des damals immerhin bereits 69jährigen Sinatra. Angesichts des fortgeschrittenen Alters des Sängers ist man ja durchaus bereit, bei der Beurteilung seiner Leistungen einige Milde walten zu lassen, aber auch unter Anrechnung all dieser Milde bleibt doch immer noch die unumstößliche und unleugbare Tatsache, dass es sich bei L.A. is my lady um die schlechteste Platte des Sängers handelt, meines Dafürhaltens rangiert sie sogar noch weit unter dem katastrophalen Comeback-Versuch Ol´ blue eyes is back. War diese Platte bereits mehr als dürftig und höchstens noch aus kommerziellen - aber ganz sicher nicht aus künstlerischen - Überlegungen gerechtfertigt, so ist L.A. is my lady eine noch weitaus größere und um ein vielfaches herbere Enttäuschung, auch wenn sich wohl niemand mehr von einem fast 70jährigen, wohl auch mit gesundheitlichen Problemen kämpfenden Alt-Star allzu viel erwartet haben dürfte, am allerwenigsten eine Platte, die mit den Leistungen zumindest der 60er Jahre mithalten hätte können.
Ich würde also dieses Album als Sinatras Waterloo bezeichnen und bin mir sicher, meine Beurteilung liegt da voll auf der Linie der internationalen Kritik. Nicht einmal die besessensten Fans werden – dessen bin ich mir ganz sicher - dieser Produktion viele positive Aspekte abgewinnen können. Zum Beweis, dass es mir hier keineswegs darum geht, Sinatra schlecht zu machen, bin ich der erste, der immer und stets darauf hinweisen wird, dass Sinatra beinahe zehn Jahre später - und bereits unglaubliche 78 Jahre alt - bei den Aufnahmen zu Duets aller körperlicher Gebrechlichkeit zum Trotz, wesentlich besser – im Sinne von kraftvoller - gesungen hat als auf L.A. is my lady. Wie also gesagt, liegt es mir fern, Sinatra „anwerfen“ zu wollen, aber es muss erlaubt sein, sein Werk einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Ich würde ja gerne etwas besseres über das Album schreiben können, aber das bedürfte in diesem Fall einen Akt der Selbstverleugnung, zu dem ich schlicht nicht fähig bin. Auch reicht meine Fantasie nicht aus, um bei dieser Platte noch irgendetwas zu beschönigen, daher bleibe ich lieber bei der Wahrheit, auch wenn diese womöglich einige Fans vergrämen dürfte. Die Charts-Plazierungen blieben dann ja auch weit, weit unter den Erwartungen und somit wurde die Platte sehr rasch in den Ramschkisten der Supermärkte feilgeboten. Ich selber erstand die Lp-Version im Frühsommer des Jahres 1985 oder 86 zum Spottpreis in der Wühlkiste einer Filiale eines bekannten Lebensmittelkonzerns.
Der mehr als billige Versuch, mit dem Synthesizer-geschwängerten Titellied womöglich ein Publikum unter 50 zu erreichen, scheiterte selbstverständlich und zwangsläufig kläglich. Alan und Marilyn Bergmann schrieben hier in augenscheinlichster Selbstverleugnung den dümmlichsten Text, dessen sie fähig waren, Quincy Jones lieferte eine dazu passende, wenn nicht noch simplere Melodie. Das äußerst geschmackvolle und sehr delikate Perkussions-Intro darf als einzig positiver Aspekt des Songs verbucht werden. Auch wenn dieser Song von einem Künstler absolut nichts abverlangt, Sinatra scheitert sogar hier. Nur am Rande bemerkt ist es bezeichnend, dass in dem Video-Clip, der damals zu dem Liedchen gedreht wurde, Sinatra in keiner einzigen Sekunde zu sehen ist, es wurden nur einige alte Fotos bzw. ein Zeichentrick-Sinatra eingestreut, wohl um das zumeist junge MTV-Publikum nicht durch den Anblick des doch schon älteren Sinatra zu verstören. Aus Gott weiß was für einem Grund kann man hingegen einen äußerst derangierten Dean Martin sehen, der sich vor dem Pool krampfhaft an einem Glas einerseits und LaToya Jackson andererseits festklammert, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren sowie eine ganze Riege von wer weiß welchen Hollywood-Tycoons in weit fortgeschrittenem Rentenalter, die ihre müden Knochen zu einem wenig schwungvollen Tänzchen zusammenraffen. Wenn ich mich recht entsinne, gibt man eingangs auch dem damals recht populären, heute zurecht vergessenen Rocker David Lee Roth Gelegenheit, irgendetwas über Sinatra zu brabbeln. Auch Michael Jackson kommt persönlich vor, um so eine wenn auch an den Haaren herbeigezogene Nähe zu einem jüngeren Publikum vorzugaukeln. Doch wenden wir uns wieder dem Album L.A. is my lady zu, meine lieben Freunde.
Betrachtet man nun das Cover der Platte, sieht man auf der Vorderseite ein Foto von Sinatra in Bühnenkleidung, der Sänger stark geschminkt, um Sonnenbräune vorzutäuschen, die Kronen in gewohnter Manier blitzend. Auf der Rückseite dann das weitaus realistischere Foto, das viel besser Sinatras damaliger Verfassung entspricht: Sinatra gramgebeugt vor dem Textpult sich die Mundwinkel streichend, augenscheinlich seiner eigenen Unzulänglichkeit nur allzu bewusst, abgehärmt und erschöpft, die Arme vor dem beträchtlichen Wohlstandsbauch verschränkt, das Antlitz puterrot (vor Scham ob seines Versagens???) und – ich komme nicht herum, diese Tatsache zu konstatieren - aufgequollen. Ich bitte dies nicht als eine Beleidigung des Verblichenen anzusehen, ich konstatiere hier lediglich Tatsachen, die für jedermann ersichtlich sind. Das rückseitige Foto entspricht dann auch ganz dem, was man auf der Platte zu hören bekommt. Ich werde jetzt Ihnen, meine lieben Freunde, und auch mir selber ersparen, auf jeden einzelnen der missglückten Songs einzugehen, sondern Ihnen nur sagen, welche der Lieder meines Dafürhaltens nach noch am wenigsten verunglückt sind, auf diese Weise kann hier nämlich sehr, sehr viel Platz gespart werden: Es sind dies also It´s all right with me (kann sich aber dennoch in keinster Weise mit der Aufnahme aus den 50ern messen), Mack the knife (ein Re-Take des Vokalbeitrags aus dem Jahre 1986, offensichtlich schämte man sich anlässlich der CD-Ausgabe zu sehr für die originale 84er LP-Version) sowie Until the real thing comes along. Auch After you´ve gone ist – gute Laune einmal vorausgesetzt – akzeptabel. Vergleicht man hingegen Stormy weather mit der Capitol Version der 50er Jahre, wird am eindrucksvollsten der stimmliche Niedergang des Alt-Stars deutlich. Es gibt aber sogar in diesem Kehrichthaufen von verpatzten und halbverpatzten Nummern einen Titel, der sich im Vergleich noch wie eine kleine Perle ausnimmt: How do you keep the music playing ist – wie schon erwähnt - noch am ehesten als gelungen zu bezeichnen.
Summa summarum also meines Erachtens nach der völlig fehlgeschlagene Versuch, eine wenigstens halbwegs brauchbare Platte abzuliefern, aller moderner Studiotechnik und eines beeindruckenden Staraufgebots zum Trotz ein fürchterlicher Schlag ins Wasser. Das Orchester spielt ausgezeichnet, die Arrangements sind sehr gut, die Songs sind fast allesamt – selbstredend mit Ausnahme des nichtigen Titelstücks - zurecht Klassiker des Great American Songbooks, allein dies alles hilft nichts angesichts von Sinatras Stimme. Diese Platte, bei deren Produktion soviel Mühen und Kosten aufgewendet wurden, hätte sich einen richtigen Sänger verdient, anstelle des hörbar müden und überforderten Sinatra. Ein Tony Bennett beispielsweise hätte diese Platte zu einer Glanzleistung werden lassen können, schade dass man Sinatra nicht angeraten hat, nach der ersten Aufnahmesitzung doch lieber wieder an den heimischen Pool nach Palm Springs zurückzukehren. Sinatra hätte – und das ist meine ganz persönliche Meinung, von der mich nichts und niemand auf der Welt je wird abbringen können (und ich bin der festen Überzeugung, sehr viele Musikfreunde denken da wie ich) – damals im Jahre 1984 niemals einen Fuß in ein Aufnahmestudio setzen dürfen - es sei denn, um einen wirklichen Sänger von Format bei der Arbeit zuzuschauen.
Ob das Album, so es zwo Jahre später aufgenommen worden wäre, weniger desaströs ausgefallen wäre, is eine gute Frage. Zumindest der Re-Take von Mack The Knife läßt dies in den Bereich des Möglichen rücken. Allerdings gelang der Re-Take des Songs sicherlich nur deshalb um so vieles besser als das dürftige Original, weil der Alt-Star den Song inzwischen unzählige Male auf der Bühne zum Besten gegeben hatte. Der Rest des Albums hingegen wäre auch 1986 „Neuland“ für Sinatra gewesen und er war – wie bekannt sein dürfte – im Alter nicht mehr fähig, sich neue Songs in wirklich ersprießlicher Weise zu erarbeiten. Insofern dürfte das Ergebnis also 1986 wohl nicht wesentlich besser ausgefallen sein als anno 1984.
Ich bin beeindruckt Holger! Wenn du mit eben so viel Leidenschaft und Feuer im Bett zugange bist wie du gegen den späten Sinatra schießt dann herzlichen Glückwunsch
Ich kann mich von der Tendez her anschließen auch wenn ich es so schlimm nicht find. Ist kein Highlight aber tut auch nicht weh und das Titelstück ist ein Highlight, genau wie After You`ve Gone.
anscheinend haben Holger und ich ein anders Album gehört.
Ich finde,dass Album nicht so schlecht wie Holger,zwar kein Meisterwerk aber sicherlich auch nicht schlecht.Auf den Video kann man sehen wie es Sinatra Freude gemacht hat,dieses Album aufzunehmen.Er wirkt auf dem Video alles andere als gebrechlich, im Gegenteil sehr konzentriert,humorvoll und gut bei Stimme.
Ich mag den Titelsong sehr gut ein tolles Arrangement mit funkigen Bläsern von Quincy Jones sehr passend für L.A und gut für Sinatras Stimme.Entäuschend sind Mack the Knife,weil es fürm ich einfach ein Bühnenstück und auch Stormy Weather.Sein Teach me tonight ist sehr kraftvoll und The Best of everything swingt mit der Band sehr gut mit.Sein How do you keep the music playing? ist auch sehr schön,aber dass wie Sinatra selber sagte "Tony´s song".Keiner hat es so gut gesungen wie Tony Bennett
Für mich ein gemischtes Album mit Glanzlichtern und Schatternseiten.Aber besser als Ol Blue eyes is back und Some nice things I´ve missen.Ich stimme dir zu Holger,dass Duets etwas besser ist. Ich würde das Album im unteren Mittelfeld kurz nach Duets einordnen.
Gut,dass Sinatra im hohen Alter noch aufgenommen hat,denn mit 78 hat man ein ganz andere Interpretationskraft als mit 17.
Alex hat sicher ein anderes Video gesehen...! Ich habe es schon viele Jahre nicht mehr in meine Abspielapparatur eingeführt, aber zufolge meiner Erinnerung lehntm Sinatra meistens ziemlich abwesend am Pult, kaut Kaugummi während er singt und sieht sehr dick und oft ziemlich griesgrämig aus. Auch atmet er meistens durch den Mund, so als ob er eine komplett verstopfte Nase hätte. Vor allem das ist mir gut in Erinnerung geblieben – neben der Tatsache, dass er offenbar einen Studiokopfhörer demontiert hat, er hält sich oft eine Kopfhörermuschel ans Ohr, vermutlich wollte er sich einen Kopfhörer nicht überstülpen, um zu vermeiden dass das Toupet womöglich vor laufenden Kameras verrutscht. Außerdem trägt er einen zwei Nummern zu kleinen Pullover. Sein Gesichtsausdruck ist zumeist sehr abgespannt und müde, ja er läßt die Miene geradezu hängen. Kennt jemand die angeblich existierende zweistündige Version des Videos? Das sagenumwobene Body And Soul, welches im Booklet der CD abgestritten wird, soll dorten drauf sein.
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S. Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Ich weiß gar nicht was Ihr alle habt! Ich finde es nicht schlimm und auch nicht gut, eigentlich finde ich dieses Album nciht der Rede wert. Zumindest aber würde ich niemals eine 10-seitige Abhandlung über dieses Thema schreiben wollen, niemals!
Dennoch, deine Ausführungen waren wie immer äußerst informativ und ließen mich die Dinge von einer anderen Warte betrachten, Holger.
Thorsten Bode
"May you all live to be 150 years old, and may the last post you read be mine!"
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***