Hier stelle ich Ihnen das zweite Album vor, welches der Sänger nach seinem anno 1973 erfolgten Comeback veröffentlichte. Nachstehend einige Informationen zum Album sowie in knappen Worten mein persönlicher Eindruck dieser 1974 in den Handel gebrachten Platte:
Some Nice Things I´ve Missed
You Turned My World Around Sweet Caroline The Summer Knows I´m Gonna Make It All The Way Tie A Yellow Ribbon Round The Ole Oak Tree Satisfy Me One More Time If You Are The Sunshine Of My Life What Are You Doing The Rest Of Your Life? Bad Bad Leroy Brown
Aufgenommen 1973/74
Produzenten: Don Costa Jimmy Bowen Sonny Burke
Arrangeure: Don Costa Gordon Jenkins
Die folgenden Zeilen entstammen meiner HP, auf welcher Sie die entsprechende Seite unter Musik/Diskografie einsehen können:
„Hochverehrtes, geschätztes Publicum, meine Damen und Herren: Dieses nunmehr zweite Album der Post-Retirement-Phase wurde im Dezember 1973 und im Frühjahr des darauf- folgenden Jahres in den Burbank-Studios zu Hollywood aufgenommen. Die beiden Nummern Bad Bad Leroy Brown und I´m Gonna Make It All The Way entstanden bei den ersten Sessions im Dezember 1973, während die restlichen Nummern der Platte im Mai des nächsten Jahres, also 1974, eingespielt wurden.
Eine ausgewogene Mischung von Balladen und Up-Tempo-Nummern macht diese Platte jedenfalls um einiges abwechslungsreicher als ihren enttäuschenden und faden Vorgänger Ol´ Blue Eyes Is Back. Allerdings variiert die Qualität der für das Album ausgewählten Songs. Insgesamt gesehen erweist sich die Platte weitestgehend als eine Sammlung von eher leichtgewichtigen Pop-Songs im Big-Band-Gewand, leicht zu hören und absolut hintergrundtauglich.
In jeder Hinsicht von erstklassiger Qualität ist lediglich die Nummer The Summer Knows, gewohnt einfühlsam arrangiert von Gordon Jenkins. Sinatra bemühte sich bei diesem Song offensichtlich sehr und war erst mit dem achtzehnten Take zufrieden.
You Turned My World Around und ganz besonders der Song If gehören mit Sicherheit zu den wohl schönsten Balladen des angejahrten Sinatra, während hingegen die Songs I´m Gonna Make It All The Way und vor allem das nun wirklich höchst entbehrliche Tie A Yellow Ribbon Round The Ole Oak Tree keineswegs zu den Sternstunden des Sängers zu zählen sind. Vor allem den zuletzt genannten Song hätte der stimmlich wie auch äußerlich rapide alternde Barde sich und vor allem seinem Publikum ersparen sollen. In den späten 60er und auch noch in den 70er Jahren nahm Sinatra bekanntlich allerlei fragwürdiges Liedgut auf, Tie A Yellow Ribbon Round The Ole Oak Tree steht aber sogar in der Reihe vergessenswerter Songs dieser Periode beinahe konkurrenzlos schlecht da.
Die Pop-Songs Bad, Bad Leroy Brown, Sweet Caroline und You Are The Sunshine Of My Life sind in der Fassung von Sinatra gar mächtig vorwärts galoppierende, von Don Costa fett arrangierte Big-Band-Fetzer, die ihre auf puren Unterhaltungswert abzielende Wirkung nicht verfehlen, wenngleich hier gewisse Unsauberheiten in der Phrasierung doch nicht abzuleugnen sind. Einige Takes mehr hätten diesen Stücken womöglich gut getan, vielleicht war aber Sinatra einfach nicht in der Lage, eine befriedigendere Aufnahme der Titel abzuliefern. Die Original-Versionen der Songs, welche von Jim Croce, Neil Diamond und Stevie Wonder stammen, vermag Sinatra jedenfalls nicht zu übertreffen.
Satisfy Me One More Time zeigt einen hörbar ausgelassenen Sinatra in einer rasant swingenden Jazz-Nummer. Leider leistet sich der Sänger aber bei diesem Titel die größten gesanglichen Unsauberkeiten des Albums.
What Are You Doing The Rest Of Your Life? wiederum ist eine durchaus ansprechende Ballade, die recht gut zu der seit dem Comeback ganz merklich abgedunkelten Stimme des Sängers passt und stammt wie auch der Titel The Summer Knows aus der Feder des sehr talentierten Songschreiber-Duos Alan und Marilyn Bergman.
Alles in Allem ein durchaus nicht allzu unangenehm anzuhörendes Album, wenngleich Sinatras Stimme auf einigen der Songs nicht gerade in allerbester Verfassung, eigentlich sogar erbärmlich ist. In der Tat hat sich die stimmliche Verfassung des wie schon erwähnt auch äußerlich rapide gealterten Barden seit dem letzten Album noch weiter verschlechtert.
Verglichen mit den meisten früheren Produktionen des Sängers ist auch dieses Album kaum mehr als gerade noch durchschnittlich.“
Wertes Publicum, meine lieben Freunde, geschätzte Leserin, geneigter Leser: Hiermit sei die Diskussion zu diesem Album eröffnet, tauchen Sie die Federkiele tief ins Tintenfäßchen und berichten Sie uns von Ihren Eindrücken betreffend dieses Alterwerkes des Mannes, der einst (ungrob geschätzt in den Jahren 1940-65) The Voice war.
Abgesehen davon, dass Sinatra trotz altersbedingter Einbußen niemals irgendeine wie auch immer geartete Veranlassung hatte, das schmeichelhafte Etikett "The voice" abzulegen:
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
3.0 von 5 Sternen Nette Songs (die man jedoch nicht wirklich vermisst...), 7. April 2010
Rezension bezieht sich auf: Some Nice Things I'Ve Missed (Audio CD) Es dürfte keinen einzigen profunden Sinatra-Kenner geben, der ernsthaft behaupten würde, dass der Altmeister auch nur ein einziges schlechtes Album abgeliefert hat. Seine unvergleichliche Stimme in Kombination mit der zwar wechselnden, doch stets hochkarätigen Equipe, mit der er seine Songs einspielte, ließ auch weniger gelungene Aufnahmen weit über den Mainstream hinaus erstrahlen.
"Some nice things I ve missed" zählt zu diesen Produktionen. 1974 aufgenommen, bestand das Konzept hier wohl überwiegend darin, aktuelle Tageshits zu covern, von denen der eine oder andere (z.B. "Sweet Caroline" von Neil Diamond) durchaus zu respektablen Evergreens mittlerer Relevanz avancierten - allerdings in der ORIGINALVERSION des jeweiligen Künstlers. Und genau daran lässt sich die "Mittelmäßigkeit" dieses Albums festmachen: Wann immer FS coverte, ließ er die ursprüngliche Version bald in Vergessenheit geraten, da er dem jeweiligen Song einen derart einzigartigen Stempel aufdrückte, der das Stück bald zu "seinem" machte.
Auch hier versucht er es, und das alles andere als schlecht. Aus Schlagern wie "Tie a yellow ribbon" werden Swingnummern, aus "Sweet Caroline" engagiert vorgetragene Concertopener. Doch seltsam: Das Original bleibt dennoch im Ohr, wird am Remake gemessen und - gewinnt. Die wenigen Balladen des Longplayers, allen voran "What are you doing the rest of your life?", versöhnen und knüpfen durchaus an die gewohnten Highlights an. Herausreißen indes vermögen auch sie den Gesamteindruck nicht.
Sinatra-Sympathisanten sollten sich zunächst die großen Werke zulegen; Fans werden diese Produktion ohnehin in ihrer Sammlung haben. Sie ist zweifelsohne nett, auch gefällig, doch vermisst man sie nicht wirklich, wenn man die herausragenden Alben dieses großen Sängers lieben gelernt hat.
"Die Überzeugung, dass es nur eine Wahrheit gibt und man selbst in ihrem Besitz ist, ist die tiefste Wurzel allen Übels der Welt." (Max Born)
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***