Schon seit Wochen arbeite ich in jeder freien Minute an meinem Erstlingsroman, welcher am Beispiel des Protagonisten einen bewusst minimalistischen Lebensstil in Zeiten von Verschwendung und Überfluss zeichnen und gekonnt mit Gedanken zum klassischen philosophischen Existenzialismus verbinden solll.
Aus Gründen, die ich hier aus naheliegenden Gründen nicht preisgeben möchte, bitte ich nun Sie, liebe Mitglieder und Gäste, mir spontan Ihre Gedanken zum Thema Gentrifizierung zu schildern. Ich danke im Voraus.
Thorsten Bode
Züchtige mich, Herr, - doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibst.
Als überzeugter Kommunist sehe ich derlei Phänomene freilich durch die Brille des Skeptikers, gerate zumindest in jenen Fällen wo offensichtliches Spekulantentum als Triebfeder vermutet werden kann, regelrecht in Rage.
Wohin mit den einkommensschwachen Schichten, wenn man sie aus ihren preiswerten Wohnvierteln verdrängt? In ein noch billigeres, noch heruntergekommeneres Viertel, welches irgendmalen wieder von Spekulanten okkupiert wird? Meine Damen und Herren, diesen Tendenzen ist ein Riegel vorzuschieben, ansonsten nämlich Sozial-Krawall unvermeidbar wird. Der Sozial-Wohnbau ist ein Lösungsansatz, aber ist hierbei zu beachten, dass keine sozialen Ghettos entstehen dürfen - denn dann krawallt es nur umso mehr, oh meine Damen und Herren!
Wo das Phänomen nicht künstlich herbeigeführt wird - etwa von raffgierigen, verdammenswerten Spekulanten (die modernen Vampyre) - sondern natürlich und überrschaubar wächst, liegt der Fall weniger dramatisch, eine Durchmischung der sozialen Gruppen beugt der Ghetto-Bildung vor - dennoch dennoch, ein derartiger Prozess ist immer und stets sorgfältig im Auge zu behalten.
Dir, Thorsten wünsche ich frohes Schaffen bei deinen literarischen Unternehmungen. Der von dir angesprochene Minimalismus ist an sich begrüßenswert, hat dieser Trend aber zuviel Zuspruch, mündet er geradewegs in eine Katastrofe. Erst gilt es, die gefährliche Bestie Kapitalismus niederzuringen, bevor der Minimalismus zu seinem Recht komme. Ansonsten nämlich hat die bewusste Beschränkung im gegenwärtig ausgelegten System nur den Zusammenbruch der Wirtschaft zur Folge... Not drohet sodann, bittere Not, allerbitterste Not... Daher: Zunächst sind die Rahmenbedingungen zu schaffen, innerhalb derer ein geordneter sozialer Wandel sowie ein Wandel des Denkens angestrebt werden kann. Ohne die passenden bzw. passend gemachten Rahmenbedingungen geht gar nix. Oh meine lieben lieben Freunde, werte Leserinnen und Leser: welch ein heikles Thema, wahrlich es bedarf der besten Köpfe, es zu durchdenken!
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***