In den vergangenen Jahren vespürten einige Pop-Interpreten den Drang, sich mit dem Great American Songbook auseinanderzusetzen und so entstand eine ganze Reihe entsprechender Alben – manche mehr, manche weniger gelungen.
Mir aus eigener Hör-Erfahrung bekannt sind die CDs von Neil Diamond, Bryan Ferry und Robbie Williams, weiters kenne ich einige Songbook-Titel in Fassungen von Sting, welche auf einem caritativen Zwecken dienenden Sampler erschienen sind. Nur vom Hörensagen bekannt sind mir die drei Songbook-CDS von Rod Stewart.
Haben Sie, werte Besucher dieses Forums, Kenntnis von weiteren Songbook-Alben von Pop-Musikern und wie stehen Sie zu den Ihnen bekannten Alben?
Zum Nachdenken anregende Zusatzfrage: Von welchen Pop-Interpreten, die sich bislang nicht mit dieser Materie befassten, würden Sie sich ein Songbook-Album wünschen oder zumindest gefallen lassen?
Tja, von dieser Sorte gibt es ja so allerhand. Speziell dir, Holger, empfehle ich das Album "Nature Boy" von einem gewissen Aaron Neville, das ist so grausig, dass sich selbst die Bartstoppeln beginnen werden, sich aufzustellen, um es mal so auszudrückem. Etwas verheerendesres aus dieser Richtung habe ich meiner Erinnerungen nach wirklich nie gehört, dies ist das reine Grauen, komprimiert zu ein paar Gramm Polycarbonat, was wenigstens einem ordentlichen Recycling zu Gute kommt: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0...1601040-4582916
Die bekanntesten dieser Alben dürften von Rod Stewart und vor allem (in Europa) Robbie Williams stammen. Das Williams-Album habe ich wohl nur etwa zwei mal vollständig gehört, einzelne Songs zu bestimmten Zwecken häufiger. Allerdings finde ich es interpretatrisch einfach nur schlecht, musikalisch ist es außerdem ein einziges Auf-der-Stelle-treten, immerhin verwendet er entgegen andersweitiger Behauptungen zu 90% alte Arrangements, man muss sich nur "Did You Evah?" oder "Me And My Shadow" anhören, billiger klauen kann man einen Song kaum. Nein, dann sollte man es lieber wie Rod Stewart machen und die Songs einigermaßen für die eigene Stimme umarrangieren lassen, auch wenn das Ergebnis unverändert schauderhaft bleibt. Der gute Mann sollte lieber in seinem Fach bleiben! Nun allerdings müssen wir uns beeits das Vierte Album dieser Art von Mr. Stewart gefallen lassen!
ich halte von kopieren von Arrangement von Sinatra und Stimme relativ wenig. Die besten Tribute-Alben sind die Alben vom Tony Bennett und Keely Smith.Diese benutzen neue Arrangement und versuchen möglichst eigenständig zu klingen.
Tatsächlich, Rod Stewart ist inzwischen schon mit dem vierten Songbook-Album an den Start gegangen. Immerhin entwickelt er in diesem Fach eine bemerkenswerte Beharrlichkeit. Diesmal sind als Duett-Partner auch Diana Ross und Elton John dabei. Der Erfolg scheint Stewart inzwischen jedenfalls Recht zu geben: Diese Woche ist das Album in den USA auf Rang Numero Neun, die Woche davor sogar auf Rang Numero Vier. Daher ist mit Sicherheit mit weiteren Folgen der Reihe zu rechnen.
Ich hatte bislang nur Gelegenheit, einen einzigen Song eines der Alben per Zufall im Radio zu hören – wenn ich mich recht entsinne „It Had To Be You“. Es war (aus meiner Sicht) übrigens weniger grausig, als ich angenommen hätte – dennoch weit davon entfernt, einen Kauf zu rechtfertigen. Für das Geld bekommt man m. E. eindeutig lohnenswerte CD´s.
Im von mir bevorzugten Papier- und Rauchwarengeschäft, woselbst ich meine Streichhölzer zu kaufen pflege, verbinde ich diesen Einkauf auch immer mit einem ausgiebigen Studium der dorten aufliegenden einschlägigen Zeitschriften und Magazine. Manches lese ich, anderes wieder nehme ich nur der Farb-Hochglanzbilder wegen aus dem Regal.
So auch wieder gestrigvormittags, als ich u.a. auch in der neuen Ausgabe des HiFi-Magazins „STEREO“ ausgewählte Teile las – unter den CD-Neuvorstellungen ist diesmal auch oben erwähntes Rod-Stewart-Album vertreten. Einige Passagen der Besprechung habe ich flugs auswendig gelernt, um Sie Ihnen hierorts in dieser wunderbaren, derzeit konkurrenzlos dastehenden Kommunikationseinrichtung zukommen zu lassen – hier natürlich nur im Telegramm- bzw. Schlagwort-Stil:
„...gibt den seriösen elder statesman der Sangeskunst...“
„Stewart macht seinen Job gut und bewahrt dabei auf seine reiferen Tage sein Gesicht...“
„...gesanglich ohne Fehl und Tadel...“
„...ein wenig zu glatt geraten ist die Produktion...“
„...alles in allem ein würdiges Spätwerk eines ehemals Großen...“
und hier noch der letzte Satz der Besprechung, den ich für besonders pfiffig halte:
„Interessant für all jene, denen Robbie Williams zu jung und Frank Sinatra zu tot ist.“
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***