Diese Seite behandelt die Frage ob und warum Sinatra auch ein Jazz-Sänger war. Es werden dabei Zeitgenossen und bekannte und weniger bekannte Jazz-Musiker zu Wort gelassen.
Dies ist eine wundervolle Ergänzung zum Thread im Sinatra-Msuikteil des Forummes. Eine sehr lesenswerte Seite.
>Holger, lese sie dir durch du bist ja ein Gegner der Theorie daß Sinatra ein Jazzsänger war. Poste dann hier oder dort doch deine Meinung darüber. Das wird klasse!
Ich werde mir den Artikel so bald als möglich – also noch heutigentags – durchlesen. Es handelt sich dabei gewiß um eine hochinteressante Lektüre, von der ich mir neue Denkanstöße sowie das Kennenlernen neuer Sichtweisen erhoffe und erwarte.
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S. Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Ich habe die gelinkte Seite einem genauen Studium unterzogen und möchte vorderhand nur auf eine darin enthaltene Stelle Bezug nehmen:
Zitat Ken Peplowski: Frank Sinatra transcends titles but you could call him a jazz singer. I don't think jazz singing is defined by scat singing or improvising. [...] You could go to hear him five nights in a row and the songs wouldn't quite be the same every night. If that's not jazz, I don't know what is.
Wohlan, Sie alle mögen mittlerweile aus dem einen und anderen meiner hiesigen Postings bzw. möglicherweise auch Posts in anderen sinatra-gewidmeten Kommunikationseinrichtungen mitbekommen haben, dass ich ein intensiver Hörer auch Bob Dylans sowie David Bowies bin. Wie es dabei so geht – hat man einmal die Studioalben, fangen (unauthorisierte) Konzertmitschnitte an, interessant zu werden. Daher habe ich auch allerhand derartiges Material von beiden genannten Herren – und in der Tat: auch sie bringen ihre Songs auf der Bühne NIE ganz und gar auf dieselbe Weise. Trotzdem wird kaum jemand auf die Idee verfallen, Dylan oder Bowie Jazz-Nähe attestieren zu wollen. Also, nur weil Sinatra´s Songs nicht jeden Abend gleich wie auf Platte geklungen haben, ist er noch kein Jazz-Sänger. Diese Unterschiede sind ja nicht unbedingt jazz-typisch sondern in jeder Art von Musik anzutreffen, solange der Interpret nicht gerade playback vom Band singt.
Das manche Jazz-Musiker (die Betonung liegt auf manche) Sinatra hin und wieder als Jazzmusiker bezeichnen liegt vielleicht darin begründet, dass Sinatra eine überaus populäre Figur in der Musikgeschichte ist – daher beanspruchen einige Jazz-Leute Sinatra als „einen der ihren“. Das hebt vielleicht das Prestige. Ich persönlich als bloßer Hörer und bescheidener Diener der Sache kann Sinatra nicht zur Jazz-Zunft rechnen – der größte Teil seiner Arbeit ist mitnichten Jazz. Der mit großem Abstand überwiegende Teil seiner Aufnahmen sind streicherbetont und haben nichts mit Jazz zu tun – seine Balladenalben etwa haben eine größere Nähe zur Klassik als zum Jazz. Er war ein Sänger der populären Unterhaltungsmusik.
Allen noch einen gemütlichen Abend H.S. Prinzipal der EOTC-Seiten und Souverän des daran angeschlossenen Forums
Zitat von Holger SchnablEr war ein Sänger der populären Unterhaltungsmusik.
Es schadet nicht, sich eines noch einmal ins Bewusstsein zu rufen: Die Wahrnehmung von Frank Sinatra als Künstler der Populärmusik ist vor dem zeitlichen Hintergrund anders zu beurteilen als nach heutigen Maßstäben. "Das ist doch ein alter Hut!" werden einige unter Ihnen mir zu Recht empört entgegenrufen, aber es geht mir darum, noch einmal ganz besonders herauszustellen, dass eine Nichteinordnung Sinatras ins Fach des Jazz ihn nicht als unqualifiziert bzw. Nicht-Spezialisten deklassiert sondern die Zuordnung zur Populärmusik vielmehr eine Adelung darstellt.
Wenn jemand das Bewusstsein der Leute so trifft, dass sein Wirken als Popmusik empfunden wird dann bedeutet das (in den Jahren vor - sagen wir - 1980) eine hohe Qualitätsauszeichnung. Denn die populäre Musik hatte damals an sich noch keinen unwiderruflich festen Charakter sondern wurde von diesen Leuten (wollen wir sie als Pioniere des neuzeitlichen Gesangs bezeichnen?) immer wieder "neu erfunden" im Sinne von Stilbildung durch Erfolg. Wir alle wissen um diese Zusammenhänge, aber ob sie allen auch dann "in Fleisch und Blut übergegangen sind", wenn sie nach Argumenten suchen, Sinatra dem Jazz zuzuordnen (um ihn als Spezialisten besonders zu loben?), wage ich anzuzweifeln. Darum auch noch einmal diese Binsenweisheiten.
Dass Sinatra nun Popmusik auf allerhöchstem Niveau gemacht hat, dürfte ebenso unstrittig sein. Und schon kommen wir zur Quintessenz: Sinatra hat nicht nur Popmusik gemacht, er war die Populärmusik seiner Zeit.
Gentlemen, do not worry. Nathan Detroit's crap game will float again!
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***