Werthes Publicum, sowie all jene, welche ich mir längst angewöhnt habe im Stillen meine lieben, lieben Freunde zu nennen: Ich darf Ihrer aller Aufmerksamkeit heute auf ein weiteres grandioses Film-Ereignis lenken, welches in Bälde seine Ausstrahlung im TV erfahren wird:
Zwanzigster Avril Zwotausenduhrsechs ARTE Zwanzig Uhr Vierzig Leichen pflastern seinen Weg (F/I Neunzehnuhrachtundsechzig)
Hinter dem zugegebenermaßen vielleicht allzu martialischen (aber immerhin Genre-üblichen) deutschen Verleih-Titel verbirgt sich eine der Sternstunden des Italo-Westerns. Erleben Sie Jean-Louis Trintignant und Klaus Kinski beim Showdown in tief verschneiter Berglandschaft, untermalt von Klängen aus der Feder von Ennio Morricone. Seien Sie vorgewarnt: Kaum je war der irre Klaus bösartiger als in diesem prächtigen Epos, das mit jedem, aber auch jedem amerikanischen Western-Mythos und allen zugehörigen Illusionen gnadenlos aufräumt. Oh, hochgeschätzte Besucher dieser meiner hochgastlichen elektronischen Diskussionsvorrichtung, vertrauen Sie auf mich, Ihren Prinzipal, welcher Ihnen hierorts ausschließlich und nur filmische Werke anempfiehlt, die er selbst schon zu sehen die Gelegenheit hatte und setzen Sie sich zum Austrahlungszeitpunkt in Ihren Lieblingssessel oder aber versichern Sie sich zumindestens der Dienste eines entsprechenden Gerätes zur Aufzeichnung von TV-Signalen.
Hallo Herr Schnabl, warum haben sie eine solche Vorliebe für die beiden Kinskis? sie sind doch beide sehr unterschiedlich und teilen sich nur den Namen.
Die Frage ist sehr einfach zu beantworten: Die Kinskis sind beide großartige und sehr ausdrucksstarke Darsteller. Die Kinskis hätten keine Gemeinsamkeiten, sie teilten sich nur den Namen? Da erlaube ich mir, ganz kräftig eine völlig andere Ansicht zu haben: Was allein schon die äußere Erscheinung angeht, besteht zwischen den beiden doch eine geradezu verblüffende Ähnlichkeit, die so weit geht, dass sie sogar kleinste Nuancierungen der Mimik miteinschließt. Künstlerisch haben sie zum Beispiel gemeinsam, dass beider Filmografie neben einigen großartigen Werken leider auch sehr viel wirklichen Schund enthält.
Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser - Sie befinden sich in einer Kommunikationseinrichtung, welche den ENTERTAINER OF THE CENTURY (mit anderen Worten SINATRA, SINATRA und nochmals SINATRA) in ersprießlicher Weise thematisiert wissen möchte. Geschätztes Publicum: Diese Einrichtung ist in der Tat so hochgradig erquickend, so ungemein gastlich, der Wohlfühlfaktor so enorm hoch, dass es kurzum nichts Geringeres denn eine wahre Lust ist, sich hierorts aufzuhalten und sich durch die mannigfaltigen Rubriken zu bewegen! Sehen Sie sich gut und in aller Ruhe um und Sie werden - darauf mein Wort - nicht umhinkommen zu sagen: "Hier ist es schön, hier will ich bleiben."
*** Wertes Publicum: FRAU CHARLOTTE ROCHE ist eine GÖTTIN - eine WAHRE GÖTTIN ***